Erzkatholische Anwälte blockieren eine Gedenkbriefmarke an die kommunistischen Partei Spaniens. Die rechte Opposition beschwert sich auch.
MADRID taz | Sammler werden erst einmal auf die neueste Sondermarke der spanischen Post verzichten müssen: „100 Jahre Kommunistische Partei Spaniens “. Ein Gericht in Madrid hat die für diese Woche geplante Veröffentlichung von 135.000 Exemplaren gestoppt. Der Grund: eine Klage des Organisation „Christlicher Anwälte“.
Die erzkatholischen Kläger bekommen politische Rückendeckung von Spaniens Opposition. Die rechtsextreme Vox richtete sich an den europäischen Justizkommissar Didier Reynders und wirft dem Chef der regierenden Linkskoalition, dem Sozialisten Pedro Sánchez, vor, den Spaniern eine „willkürliche Sicht auf die Geschichte aufzuzwingen“. Die konservative Partido Popular schließt sich in einem eigenen Schreiben dieser Sichtweise an.
Als „beschämend und symptomatisch“ bezeichnet die Klage der Verbraucherschutzminister Alberto Garzón, der dem kleineren der beiden Koalitionspartner, dem linksalternativen Bündnis Unidas Podemos, gehört. Die spanische Justiz stellt ihre Rechtslastigkeit stets unter Beweis, so Garzón. Für seine Partei und viele Historiker ist die Kommunistische Partei „eine der unverzichtbaren Mitbegründerinnen der spanischen Demokratie“.
Auch die Post verteidigt auf ihrer Internetseite die Gedenkmarke und würdigt die „Rolle der PCE im spanischen Bürgerkrieg“. Sie sieht die Partei als „Motor der Streitkräfte“, die die Republik gegenüber Francos Putsch vereidigten und die nach Francos Tod „zum Wiederaufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft“ beigetragen habe.
Vox, PP und Ciudadanos haben bis heute den Franquismus nicht verurteilt. Sie gedenken ihm gar immer wieder, wie neulich dem faschistischen General Millán Astray, Gründer der spanischen Legion, beim 100. Jahre Gründung der Elitetruppe.
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