Der ältere Herr trug trotz der Hitze einen Anzug, dunkelgrau, ein helles Hemd und sogar eine Krawatte. Er steuerte am May-Ayim-Ufer auf mich zu. So heißt die kleine Straße, die kurz vor der Oberbaumbrücke an der Spree entlangläuft, auf Kreuzberger Seite. Ich war auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier und ebenfalls vollständig und sogar ein wenig festlich angezogen. Das macht hier sonst niemand.
Die Straße war von Müll übersät. So wie an jedem Wochenende. Auf dem Gehweg lagen Weinflaschen, Sektflaschen, Hamburger-Kartons, Pizza-Kartons, Scherben. Vom ebenso verdreckten Grünstreifen am Ufer stieg Uringeruch auf. Auf der kleinen Terrasse in der Mitte der Straße, von der aus man einen schönen Blick auf die Spree hat, wenn man es über sich bringt, sie zu betreten, standen Weingläser, außerdem hatte sich dort jemand übergeben.
Ich wollte nicht zur Gedenkveranstaltung, versuchte aber mit dem Herrn, sie zu finden. Es gelang uns nicht. Er sah mich traurig an, vielleicht auch, weil ich hier wohne. Ich dachte an die beiden Typen, die eine Woche zuvor an einem Freitagabend auf den Stufen vor meiner Haustür gesessen und sich in einem Löffel eine Substanz aufgekocht hatten. Musst du hier rein, fragte einer von ihnen. Ein höflicher Junkie. Der Löffel lag dann tagelang vor der Tür.
Außerdem haben mich in den sozialen Netzen schon Leute als konservativen Spießer beschimpft, nur weil ich über den Müll geschrieben habeIch habe einen anderen Weg entdeckt, meine reaktionäre Ader auszuleben. Die Ordnungsamtsapp der Stadt Berlin. Die gibt es wirklich. Am Montagnachmittag fotografierte ich die Grünanlage, die am Ende der Warschauer Straße liegt, vor der breiten Mühlenstraße, gegenüber beginnt die East Side Gallery.
Mein Bezirk, Friedrichshain-Kreuzberg, liegt eher hinten. Aber ich habe die App ja noch nicht lange. Am Mittwochnachmittag teilte mir sie mir tatsächlich mit, dass mein erstes Anliegen erledigt sei.
wiebkehollersen Waren Sie mal an den Clubs an der Elsenbrücke/Stralau?Früh morgens ist der gesamte Bereich mit Scherben übersäht,die Clubbesucher sorgen dafür,das Fahrradfahrer sich regelmäßig die Reifen kaputt fahren,warum bekommen die Clubs keine Auflagen,die Straße zu reinigen clara_herrmann
wiebkehollersen Mit Verlaub, das ist wirklich grandioser Quatsch!
wiebkehollersen wir wissen aber auch was in Kreuzberg für Gestalten wohnen, dagegen ist Malle ja ein Sanatorium !
wiebkehollersen Berlin ist halt dreckig! Mehr nicht und vor allem nicht schön.
wiebkehollersen Erledigt bedeutet nicht zwangsläufig auch erledigt. Fragt mal die, die die Ordnungsamts-App schon länger benutzen. Da tun sich Abgründe auf... Müll Falschparker
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