auf den Erwerb von Aktien einzuführen, hat diese Woche bei manchen einen Schrei der Empörung ausgelöst. Die Steuer sei ungerecht, weil sie die Kleinsparer belaste. Und sie sei schädlich, weil sich die private Vorsorge dann noch weniger lohne. Denn in Zeiten der"Enteignung der Sparer" durch Null- oder sogar, so die Kritiker, sei die Finanztransaktionssteuer ein weiterer Schlag ins Gesicht der Menschen, die wenig hätten.
Zuerst einmal zur Finanztransaktionssteuer selbst: Eine Reihe europäischer Regierungen will in Zukunft eine Steuer von 0,2 Prozent auf den Geschäftswert beim Erwerb von Aktien erheben. Dies gilt nur für Aktien von Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Euro. In Deutschland trifft das auf 145 Unternehmen zu, in den teilnehmenden europäischen Mitgliedsländern insgesamt auf mehr als 500.
Gleich mehrere Tatsachen stechen hervor. Erstens: 40 Prozent der Deutschen haben praktisch kein Vermögen, kein Erspartes. Sie leben von ihrer Arbeit, können aber nichts für später zurücklegen. Viele müssen trotzdem noch aufstocken und zusätzliche staatliche Leistungen in Anspruch nehmen. Dies betrifft vor allem Alleinerziehende, Familien mit Kindern, Menschen mit gesundheitlichen Problemen und mit geringen Qualifikationen.
Zum zweiten erwerben nur sehr wenige Menschen überhaupt Aktien, denn Deutschland hat eine sehr schwach ausgeprägte Aktienkultur. Nach Schätzungen derhalten nur elf Prozent der Deutschen Aktien direkt. Einige mehr besitzen indirekt Aktien, beispielsweise über Pensionskassen. Es sind überwiegend Bürgerinnen und Bürger mit hohen Einkommen oder hohen Vermögen, die in Aktien investieren und von einer Finanztransaktionssteuer betroffen wären.
Ist die Finanztransaktionssteuer verhältnismäßig? Es ist schwer, einen Vergleich für eine Einordnung zu finden. Am nächsten mag der Erwerb von Immobilien kommen. Wenn also ein sogenannter Kleinsparer ein Eigenheim erwirbt, dann zahlt er oder sie 6,5 Prozent des Wertes an Grunderwerbsteuer plus eine jährlich anfallende Grundsteuer. Kurzum, im Vergleich zur steuerlichen Belastung eines Eigenheims ist die Finanztransaktionssteuer äußerst gering.
Trifft sie
Mogelpackung, die das Finanz-Casino kaum bremsen wird.
Info: Der Artikel argumentiert: 'eine Finanztransaktionssteuer wird sich nicht negativ auf Wohlstand, Beschäftigung oder Wachstum auswirken.' Der Titel insinuiert das Gegenteil. Schade - weil der Titel vermutlich öfter gelesen als der Artikel geklickt werden wird.
Ist das dieser Journalismus, bei welchem die Fakten den Journalisten nicht passen, und dann einfach ein Fragezeichen an die Schlagzeile kommt? Frei nach RolandTichy
Irgendwo muß das Geld für die versprochene Aufrüstung (zweistellige Milliardenbeträge pro Jahr) ja herkommen.
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