Das Feedback war riesig, viele Mädchen und Frauen schrieben ihr lange Posts, bedankten sich, schütteten ihre Seele aus, schilderten ihre Ängste. Und Luna erfuhr einmal mehr, dass ein Bekenntnis zum Lesbischsein alles andere als einfach ist, vor allem, aber nicht nur, auf dem Land. Und dass „Blau“ ein erster selbstbewusster Schritt im Alltag sein kann. Luna: „Manche haben sich meine Zeilen sogar eintätowieren lassen.
Und sie weiß auch: „Ich möchte nicht verkopft klingen. Und: Gewollt cool kann schnell uncool werden.“ Was sie sich textlich vornimmt, gelingt. Und musikalisch verwischt sie dabei clever die Grenzen zwischen Pop und Hip-Hop. So gab’s für Luna denn auch im September den „New Music Award“ der ARD. „Muss man sich in Berlin überhaupt noch outen?“, fragt Luna. Und kennt die Antwort selbst: „Eher nicht. Jeder kann sein, wie er ist und sein will. Jeder ist so perfekt, wie er ist, man packt ihn nicht in eine Schublade.“
2021 war ein großes Jahr für die talentierte Sängerin und Schreiberin, das neue Jahr sollte noch größer werden. Doch erst einmal hat Corona alles durcheinandergewirbelt, die geplante Februar-Tour wurde vorsichtshalber gecancelt, auf den Herbst verschoben. Am 26. September singt Luna nun im Kreuzberger Club „Lido“.
Zur Realität in Berlin gehört dass sexuelle Orientierungen hier kaum jemanden interessieren. Sowas wie Lesbisch sein führt nur in den Migrantenghettos in Neukölln usw. zu Problemen. Sonst juckt das in Berlin keine Sau.