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Bundesliga im stern-Check Wie Joshua Kimmich die unsäglichen Aussagen des Uli Hoeneß korrigierte

Joshua Kimmich
Joshua Kimmich spielt nicht nur seriös, sondern redet auch so
© Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images
Schönes Wochenende für die Bayern: Sieg zur Wiesn, eine rührselige Elfmetergeschichte und keine weiteren Verbalausfälle von Uli Hoeneß im Torwartstreit. Im Gegenteil: Joshua Kimmich widersprach seinem Präsidenten und rückte einiges gerade.

So lief der Spieltag

Alle Ergebnisse des 5. Spieltags, die Tabelle und Statistiken zum Nachlesen finden Sie hier im stern-Ticker.

Gewinner des Spieltags

Erst half Joshua Kimmich mit zwei Torvorlagen, den Bayern-Sieg zum Wiesn-Auftakt einzufahren. Dann lieferte er auch abends im ZDF-Sportstudio eine starke Leistung ab. Nach den unsäglichen Aussagen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß unter der Woche, äußerte sich Kimmich bei seinem TV-Auftritt sachlich und klar zur Nationaltorhüter-Debatte. "Das, was der Marc gesagt hat, war nichts Schlimmes. Er hat nur gesagt, dass er enttäuscht ist. Natürlich kann ich das verstehen", sagte Kimmich über Marc-Andre ter Stegen – und widersprach damit selbstbewusst der Position von Uli Hoeneß und auch Karlheinz Rummenigge. "Er hat ja den Manu nicht angegriffen", nahm Kimmich ter Stegen in Schutz. Und stärkte gleichzeitig auch seinem Vereinskollegen Manuel Neuer den Rücken: "So wie Manu derzeit hält, gibt es keine Frage, wer im Tor steht."

Sachlich, reflektiert, selbstbewusst: Kein Wunder, dass Kimmich vielen nicht nur als Leistungsträger gilt, sondern auch als der kommende Führungsspieler und künftige Kapitän des FC Bayern und der Nationalelf. Dazu passt auch seine am Samstag getätigte Ansage zur EM 2020. "Wir können mit diesem Kader um den Titel mitspielen", sagte Kimmich. "Die meisten Weltmeister sind nicht mehr da. Jetzt ist unsere Generation gefragt."

Aufreger des Spieltags

Zum Aufregen war für alle Borussen, wie der BVB am Sonntagabend den Auswärtssieg in Frankfurt verspielte und wertvolle Punkte im Meisterschaftsrennen liegenließ. Ein Eigentor von Thomas Delaney kurz vor Schluss sorgte für das unnötige Remis. Dementsprechend angefressen gaben sich die Borussen anschließend in den Interviews. Auf die Frage, ob es an der richtigen Mentalität mangele, reagierte Trainer Lucien Favre mit einem genervten Abwinken. Und Kapitän Marco Reus beantwortete die gleiche Frage mit den Worten: "Jetzt hört mal auf mit dieser Mentalitätsscheiße."

Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

Am meisten feierten die Bayern Robert Lewandowski am Wochenende für das Tor, das er nicht erzielte. Nach seinem Doppelpack überließ er Neuzugang Philippe Coutinho beim Elfmeterschuss den Vortritt. "Ich wollte ihm einfach helfen, das erste Tor zu schießen. Das soll ihm Selbstvertrauen bringen", sagte Lewandowski. Durch die generöse Geste verzichtete der ehrgeizige Torjäger nicht nur auf den möglichen Hattrick, sondern auch auf einen historischen Rekord: Hätte Lewandowski den Elfer selbst verwandelt, wäre er der erste Spieler gewesen, dem in den ersten fünf Bundesliga-Spielen zehn Treffer gelangen. Coutinho nutzte die Chance auf seinen Premierentreffer und verwandelte den Strafstoß gleich zweimal – nachdem der Schiedsrichter diesen wiederholen ließ.

Verlierer des Spieltags

Der SC Paderborn ist jetzt das einzige verbliebene Bundesliga-Team, das immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet. Im Kellerduell mit der zuvor ebenfalls sieglosen Hertha verzeichnete Paderborn zwar deutlich mehr Torschüsse, Pässe, Ballbesitz und Ecken. Half aber alles nichts. In der entscheidenden Kategorie lag man am Ende mit 1:2 hinten. Das wird eine schwere Saison für die Ostwestfalen.

Bild des Tages 

Ende eines kurzen Arbeitstages: Union Berlins Stürmer Sebastian Polter wurde in Leverkusen in der 61. Minute eingewechselt und sah drei Minuten später nach heftigem Foul die gelbe Karte, die nach Videobeweis direkt in die rote umgewandelt wurde.
Ende eines kurzen Arbeitstages: Union Berlins Stürmer Sebastian Polter wurde in Leverkusen in der 61. Minute eingewechselt und sah drei Minuten später nach heftigem Foul die gelbe Karte, die nach Videobeweis direkt in die rote umgewandelt wurde.
© Federico Gambarini / DPA
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