Die Commerzbank hat umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt: 4.300 Vollzeitstellen sollen wegfallen, teilte das Unternehmen mit. Gleichzeitig sollten aber rund 2.000 Vollzeitstellen vor allem im Bereich Digitalisierung und IT-Infrastruktur aufgebaut werden. Zudem sehe der Entwurf für die neue Firmenstrategie vor, 200 der rund 1.000 Filialen zu schließen. Dennoch bleibe das Filialnetz eine "feste Säule der Strategie", heißt es im Strategieprogramm Commerzbank 5.0.

Um Geld für den Konzernumbau zu generieren, will die Bank zudem ihre polnische Tochter mBank verkaufen. Die vergleichsweise profitable Bank ist an der Warschauer Börse gelistet und wird dort derzeit mit rund 3,1 Milliarden Euro bewertet. Die Commerzbank hält 69,3 Prozent an dem Institut. Durch einen Verkauf der Anteile könnte sie gut zwei Milliarden Euro einnehmen. Die Tochter Comdirect wiederum, an der die Commerzbank derzeit 82 Prozent hält, will das Geldhaus komplett übernehmen.

Der Aufsichtsrat muss den Plänen noch zustimmen. Er kommt in der kommenden Woche am Mittwoch und Donnerstag zu seiner Strategiesitzung zusammen. Am Freitag will Vorstandschef Martin Zielke die Ergebnisse vorstellen.

Die Commerzbank hat ihre Belegschaft in den vergangenen Jahren bereits erheblich reduziert. Die Zahl der Vollzeitstellen sank von 43.300 auf 40.700 Ende Juni. Bis Ende 2020 sollen es nach aktueller Planung etwa 38.000 sein. Im April hatten die Deutsche Bank und die Commerzbank ihre Fusionspläne gestoppt. Die Deutsche Bank, ebenfalls wie die Commerzbank deutlich angeschlagen, hatte daraufhin bereits im Juli Pläne für einen Konzernumbau vorgelegt.