Drohnenangriffe auf Ölanlagen:Trump will Vergeltung gegen Iran nur bei "definitivem Beweis"

Lesezeit: 1 min

US-Präsident Trump geht davon aus, dass Iran hinter den Angriffen in Saudi-Arabien steckt. (Foto: REUTERS)
  • US-Präsident Trump vermutet Iran hinter den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien. Die Untersuchungen dauern aber noch.
  • Einen Krieg mit Iran will Trump eigenen Angaben zufolge vermeiden.
  • Saudi-Arabien schaltet internationale Ermittler ein.

Auf der Suche nach den Urhebern der Angriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien zeigt US-Präsident Donald Trump mit dem Finger in Richtung Iran. "Es sieht danach aus", dass Iran hinter den Angriffen stecke, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Trump betonte zugleich, dass die USA keinen Krieg mit der Islamischen Republik wollten.

"Wir müssen definitiv herausfinden, wer es getan hat", sagte Trump. Die Untersuchungen dauerten an. "Ich will mit niemandem Krieg." Er beabsichtige keine Vergeltungsaktion, bevor der "definitive Beweis" vorliege, dass Iran hinter den Angriffen vom Wochenende stecke. Die Vereinigten Staaten seien aber auf einen Konflikt vorbereitet. "Das war ein sehr großer Angriff. Er könnte von unserem Land sehr leicht mit einem viel, viel größeren Angriff erwidert werden."

Am Samstagmorgen hatten mehrere Explosionen Anlagen des saudischen Erdöl-Förderers Saudi Aramco erschüttert und zu Produktionseinbußen geführt. Die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus Jemen bekannten sich zu den Angriffen. Der Ölpreis schoss infolge der Angriffe in die Höhe.

"Die Saudis wollen, dass wir sie beschützen"

Mit Blick auf einen möglichen Vergeltungsschlag stellte Trump klar, dass der Angriff nicht den USA, sondern Saudi-Arabien gegolten habe. "Die Saudis wollen, dass wir sie beschützen", sagte Trump. "Wir würden ihnen gewiss helfen." Bei möglichen Vergeltungsmaßnahmen müsse Saudi-Arabien eine große Rolle spielen und sich finanziell beteiligen, so Trump.

Nach den Angriffen vom Wochenende hatte Trump den Verbündeten in der Region die Unterstützung der USA zugesagt. Zudem hatte er noch am Sonntag einen Vergeltungsschlag angedroht. Außenminister Mike Pompeo hatte Iran die Angriffe zur Last gelegt. So klar wurde Trump nicht.

Saudi-Arabien kündigte unterdessen an, die Vereinten Nationen und internationale Experten einladen zu wollen, sich an den Ermittlungen zu den Angriffen zu beteiligen. Das Außenministerium in Riad erklärte - wie auch zuvor ein saudischer Militärsprecher - bei den Attacken am Samstag seien iranische Waffen benutzt worden. Ziel der Angriffe sei in erster Linie die internationale Energieversorgung gewesen. Der größte saudische Ölkonzern Aramco habe rund die Hälfte der Produktion stoppen müssen.

Der Sprecher der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, die im Bürgerkriegsland Jemen im Einsatz ist, hatte bereits zuvor erklärt, bei den Angriffen seien iranische Drohnen eingesetzt worden. Sie seien nicht von jemenitischem Boden aus gestartet worden.

© SZ.de/dpa/ap/swi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Drohnenangriffe auf Ölanlagen
:Warum Saudi-Arabien Iran beschuldigt

Riad ist sich ziemlich sicher, dass Teheran bei den Attacken mitgewirkt hat - nur wie genau, das wissen die Saudis offenbar noch nicht.

Von Dunja Ramadan

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: