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Panorama „Wir sind eigentlich zu weich“

TV-Polizist „Toto“ wegen Video zu straffälligen Zuwanderern in der Kritik

Thomas Weinkauf und Torsten Heim Thomas Weinkauf und Torsten Heim
Thomas Weinkauf ("Harry", links) und Torsten Heim ("Toto") wurden als Polizisten im Reality-TV bekannt
Quelle: dpa-infocom GmbH
Als Teil des TV-Duos „Toto und Harry“ wurde Torsten Heim bekannt, noch immer arbeitet er als Polizeibeamter. Bei einem öffentlichen Auftritt fand er nun klare Worte für straffällige Asylbewerber – und wurde prompt von Rechts vereinnahmt.

„24 Stunden Toto & Harry – Die Zwei vom Polizeirevier“ war ihr Durchbruch. Mit der Sat.1-Reportagereihe wurden Torsten „Toto“ Heim und Thomas „Harry“ Weinkauf 2001 schlagartig bekannt, anschließend wurden die beiden Polizeibeamten von Kameras jahrelang fürs Privatfernsehen auf Streife begleitet.

2015 war dann, auch nach Gastspielen in anderen Formaten und auf anderen Sendern, Schluss. Weinkauf zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, sein Kollege Heim hingegen ist noch immer in Reality-Show-Formaten zu sehen. Und er engagiert sich für andere, etwa für das Kinderhospiz Mitteldeutschland. Das tat er auch am vergangenen Wochenende, am Rande eines Truckerfestivals in Thüringen.

Ein Video, das von seinem dortigen Auftritt bei Facebook hochgeladen wurde, macht nun Schlagzeilen, denn Torsten Heim äußert sich darin explizit politisch.

Zunächst hatte das Online-Portal „Watson“ darüber berichtet, zuletzt auch die „Rheinische Post“. Den Berichten zufolge könnten „Toto“ möglicherweise auch berufliche Konsequenzen drohen, denn der 56-Jährige ist weiterhin im Polizeidienst aktiv.

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In dem nur knapp eine Minute langem Clip sagt Heim unter anderem Folgendes: „Wir bauen Synagogen, wir bauen Minarette und so weiter und so fort. Aber wer sich hier nicht benehmen kann, der hat auch kein Aufenthaltsrecht.“ Wer sich hier in Deutschland „sch...“ verhalte und beispielsweise Straftaten begehe, der müsse „zurück in sein Land“ geschickt werden.

„Keine Zeit“ für die Politik

Der Umgang mit kriminellen Zuwanderern sei seiner Meinung nach zu weich, heißt es weiter: „Wir sind eigentlich zu weich, das ist leider so. Es wird nicht gleich behandelt, und das fällt den meisten Menschen auf.“ Auf die Frage des Moderators, ob er sich deshalb nicht vielleicht politisch engagieren wolle, erwidert Heim: „Wenn ich in die Politik gehe, dann würde es rappeln, aber ich habe da keine Zeit für.“

Dann fügte er noch hinzu, dass er sich als Polizeibeamter oft „belogen und betrogen“ fühlen würde, als jemand, der sich, Zitat, „30 Jahre lang mit linken Zecken herumärgern“ müsse. Letzteres sei zwar „nicht so schlimm“, aber „wenn einer aber mal ‚bisschen deutsch‘ sagt, dann bist du rechtsradikal und Rassist.“

Das Echo auf diese Wort ließ nicht auf sich warten. Der Beitrag wurde auf Facebook mehrere zehntausend Male gesehen und geliked. Aber es gab auch Kritik an dem „populistischen Geschwafel“, wie ein User stellvertretend für viele kommentierte.

Örtlicher AfD-Verband teilte den Clip

Beifall hingegen gab es von der rechten Seite des politischen Spektrums: Der Bochumer Kreisverband der AfD teilte den Clip ebenfalls auf Facebook und kommentierte: „Da spricht einer mal aus, was der Bürger denkt.“

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Heim selber erklärte auf Nachfrage der „Rheinischen Post“: „Ich bin in keiner politischen Partei, nicht politisch aktiv und ich bin auch ganz sicher nicht in der AfD“. Er habe auch nichts gegen Ausländer. „Ich gehe gern zum Griechen und gern zum Türken, ich habe viele Freunde und Kollegen, die ausländische Wurzeln haben, und bin mit ihnen aufgewachsen.“

Kritik etwa an der Flüchtlingspolitik aber sei seiner Ansicht nach schwierig in Deutschland: „Die Leute haben Angst, ihre Meinung zu sagen, weil sie direkt in die rechte Ecke gestellt werden“.

Wie „Watson“ weiter meldet, prüft die Bochumer Polizei, bei der Torsten Heim beschäftigt ist, derzeit, ob die Aussagen des 56-Jährigen möglicherweise strafrechtliche oder disziplinarische Folgen haben.

krott

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