Politik

"Es wird ein schwerer Herbst" Lauterbach fürchtet "große Schwierigkeiten" mit BA.5

Der SPD-Minister will künftig unter anderem auf Abwassermonitoring setzen.

Der SPD-Minister will künftig unter anderem auf Abwassermonitoring setzen.

(Foto: dpa)

Hohe Corona-Fallzahlen und eine Überlastung der kritischen Infrastruktur - das befürchtet Gesundheitsminister Lauterbach im Herbst. Bei der Vorbereitung auf die kommenden Monate könne das nun vorgestellte Experten-Gutachten lediglich ein "Puzzlestück" sein. Es sei "keine Bibel".

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet im Herbst eine deutliche Verschlechterung der Corona-Situation. "Es wird ein schwerer Herbst werden, wir müssen vorbereitet sein", sagte der SPD-Politiker in den ARD-"Tagesthemen". Er glaube, dass "wir mit der BA.5-Variante, die sich jetzt hier ausbreitet, große Schwierigkeiten bekommen werden". Er rechne mit sehr hohen Fallzahlen, was auch zu einer Überlastung der kritischen Infrastruktur führen könne. "Das ist meine Befürchtung", sagte der Minister.

Zuvor hatte ein Sachverständigenausschuss ein lange erwartetes Gutachten über die Wirksamkeit bisheriger Corona-Schutzmaßnahmen vorgestellt. Demnach können Schutzmaßnahmen auch weiter gegen das Coronavirus hilfreich sein - zum Beispiel das Maskentragen, wenn die Masken richtig getragen werden. Ein Lockdown wiederum nütze nur, solange die Menschen dazu bereit sind. Hinter vielen anderen bekannten Auflagen setzt der Sachverständigenausschuss aber große Fragezeichen, mangels ausreichender Daten seien keine sicheren Bewertungen möglich.

Lauterbach räumte in der ARD ein, man habe bislang "nicht die perfekten Daten" gehabt. Mit einem Pandemie-Radar in Krankenhäusern und einem Abwassermonitoring gehe er im September aber von einer besseren Datenlage aus. Das Gutachten sei "keine Bibel, aus der zu zitieren ist" und auch "nicht das letzte Wort", betonte der Gesundheitsminister.

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Neben dem Gutachten gebe es zahlreiche internationale Studien, die Expertise des eigenen Expertenrates und internationaler Wissenschaftler, die mit beachtet werden müssten, erläuterte Lauterbach. "Das Gutachten ist ein Puzzlestück in einem größeren Puzzle." Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann wollen noch im Juli einen Vorschlag für das neue Infektionsschutzgesetz vorlegen, welches das Vorgehen im Herbst und Winter regeln soll.

Die seit einiger Zeit in Deutschland dominierende Omikron-Subvariante BA.5 hat nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zuletzt noch einmal zugelegt. Ihr Anteil habe nach jüngsten Erkenntnissen - einer Stichprobe von vorletzter Woche - knapp 66 Prozent betragen, wie im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend ausgewiesen ist. In der Woche davor hatte der Anteil von BA.5 bei etwa 52 Prozent gelegen.

Quelle: ntv.de, mbe/dpa/AFP

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