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Corona-News am Donnerstag 16 Spieler und vier Trainer positiv: Karlsruher SC will Spiel absagen

Vor der Zweitliga-Partie gegen Sandhausen herrscht Corona-Alarm bei den Fußballern des KSC. Und: Nachtklubs in Frankreich dürfen bald wieder öffnen. Der Überblick am 20. Januar.
KSC-Spieler Marvin Wanitzek in Aktion

KSC-Spieler Marvin Wanitzek in Aktion

Foto: ANDREAS GEBERT / REUTERS
+++ 16 Spieler und vier Trainer positiv: Karlsruher SC will Spiel absagen +++

Gleich 16 Spieler sowie vier Trainer beim Karlsruher SC sind bei PCR-Tests positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der badische Zweitligist wird deshalb an diesem Freitag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beantragen, dass das für Sonntag geplante Spiel gegen den SV Sandhausen abgesetzt wird. Dies teilte der KSC am Donnerstagabend mit.

Abgesehen von Spielern und Betreuern seien auch vier Personen aus dem Funktionsteam betroffen. Allen Beteiligten mit Symptomen gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte der Club mit und verwies darauf, dass die Impfquote 100 Prozent betrage. Mit dem Karlsruher Gesundheitsamt befindet sich der Club über weitere Maßnahmen im Austausch. Bei allen negativ getesteten Personen wird am Freitag vorsorglich erneut ein PCR-Test durchgeführt.

Am Mittwoch hatte der KSC bereits angekündigt, das Training vorsorglich auszusetzen. Namen der Betroffenen nannte der Verein, der durch ein 1:0 (0:0) beim Drittligisten TSV 1860 München am Dienstag ins DFB-Pokal-Viertelfinale eingezogen war, nicht.

Verband der Testlabore: Mit Booster und wenig Symptomen genügt Schnelltest

22.08 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, fordert, dass angesichts der hohen Auslastung der Test-Labore vermehrt Schnelltests als Virus-Nachweis zum Einsatz kommen. Müller sagte der »Bild«-Zeitung: »Wer geboostert ist und nur milde Symptome hat, sollte sich überlegen, ob ein PCR-Test wirklich nötig ist. In der jetzigen Lage mit einer hohen Virusverbreitung ist ein qualitativ guter, richtig angewendeter Antigen-Schnelltest ein ausreichend gutes Mittel, um Infektionen zu finden.« Entscheidend sei, dass positiv Getestete die Infektion meldeten, Kontaktpersonen informierten und sich selbstständig isolierten.

Nachtclubs in Frankreich dürfen ab 16. Februar wieder öffnen

19.54 Uhr: In Frankreich dürfen ab dem 16. Februar die Nachtclubs wieder öffnen. Das teilt Ministerpräsident Jean Castex mit und verweist auf den Beginn der Lockerungen der Corona-Beschränkungen.

Mainz sagt Straßenkarneval ab

19.45 Uhr: In Mainz fällt wegen der Pandemie der Straßenkarneval am Fastnachtswochenende aus: Am Wochenende vom 24. bis 27. Februar werde es keine »Veranstaltungen mit Straßenfastnachtscharakter« geben, darauf haben sich die Stadt und der Mainzer Carneval-Verein (MCV) geeinigt.

»Mit Blick auf die aktuell rasant steigenden Inzidenzen können wir es nicht verantworten, viele hunderte oder gar tausende Menschen in unserer Stadt zusammen kommen zu lassen«, erläuterte Ordnungsdezernentin Manuela Matz laut Mitteilung. Ein solches Fest hätte »selbst in kleinerer Ausprägung überregional große Bedeutung und Anziehungskraft«. Die Sicherheit und Gesundheit der Bürger gehe vor.

Die aktuell bis zum 11. Februar gültige Fassung der Coronaverordnung des Landes erlaubt die Zusammenkunft von maximal 1000 Menschen – wenn die Veranstaltung keinen überregionalen Charakter aufweist. Das zu kontrollieren, würde den Carneval-Verein vor große logistische und finanzielle Herausforderungen stellen, hieß es.

Österreich beschließt Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren

19.08 Uhr: In Österreich müssen sich in Zukunft alle Menschen ab 18 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Ein entsprechender Gesetzentwurf der konservativ-grünen Bundesregierung wurde mit der erforderlichen einfachen Mehrheit vom Parlament in Wien verabschiedet. 137 Abgeordnete stimmten für das Gesetz, 33 dagegen.

Steinmeier und Schweizer Präsident: Impfen als Weg aus Pandemie

18.42 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen Schweizer Kollegen Ignazio Cassis zu einem offiziellen Besuch empfangen. Beide Staatsoberhäupter betonten, dass die Coronapandemie nicht wieder zu Grenzschließungen führen dürfe. Sie stimmten in der Bedeutung des Impfens gegen das Virus als Weg aus der Pandemie überein.

Steinmeier hatte Cassis zum Auftakt des Besuches mit militärischen Ehren im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue begrüßt. Später traf der Präsident der Schweiz auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen.

Wegen Corona: Islands Handballer kritisieren EM-Organisatoren

18.31 Uhr: Nach fünf positiven Coronafällen im Team hat der isländische Handballverband scharfe Kritik an den Organisatoren der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei geübt. »In der Gruppenphase gab es eine Menge anderer Gäste im Hotel, die ohne Masken überall herumliefen. Im Restaurant, in der Bar, in allen Aufzügen und anderswo saßen Gäste auf unserer Etage. Es gibt also viele mögliche Infektionswege«, sagte Verbandschef Róbert Geir Gíslason vor dem ersten Hauptrundenspiel der Isländer gegen Weltmeister Dänemark am Donnerstagabend. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits ein Trio positiv getestet worden war, erwischte es nun auch noch Islands Superstar Aron Palmarsson und Rückraum-Ass Bjarki Mar Elisson vom Bundesligisten TBV Lemgo Lippe.

Doping-Experte Seppelt reist nicht wie geplant zu Olympia

18.25 Uhr: ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt kann nicht wie geplant zu den Olympischen Spielen nach Peking reisen. Der TV-Journalist hat einen positiven Coronatest abgegeben, wie ARD-Teamchef Christoph Netzel der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Nach der Genesung soll Seppelt zunächst im gemeinsamen Olympia-Studio von ARD und ZDF in Mainz arbeiten. Ob der auf sportpolitische Hintergrundberichterstattung spezialisierte Reporter später nach Peking reisen könne, sei derzeit unklar, erklärte Netzel: »Ich hoffe, dass er noch fliegen kann.« Die Spiele beginnen am 4. Februar.

E-Mail zu verbotener Lockdown-Party lässt Johnsons »Partygate«-Verteidigung wackeln

17.44 Uhr: Teile seiner Partei opponieren gegen Boris Johnson, ständig tauchen neue Enthüllungen zu seinen Lockdown-Partys auf. Laut einem Bericht könnte eine E-Mail nun Johnsons neueste Verteidigung ins Wanken bringen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mediziner über die Corona-Gefahr: »Je kleiner die Kinder sind, desto weniger profitieren sie von der Impfung – für sich selbst«

17.40 Uhr: Johannes Huebner leitet die Pädiatrische Infektiologie an einem Münchner Klinikum. Hier sagt der Arzt, welche Rolle Kinder bei den Infektionszahlen spielen – und was Omikron für die Kitas bedeutet. Lesen Sie hier das Interview. 

Erneut mehr als 100.000 Neuinfektionen in Großbritannien

17.33 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien verharrt über der Marke von 100.000. Offiziellen Daten zufolge wurden zuletzt binnen 24 Stunden 107.364 Menschen positiv auf das Virus getestet. 330 Personen starben, die sich binnen vier Wochen vor ihrem Tod infiziert hatten. Am Mittwoch waren rund 108.000 Neuinfektionen und 359 Todesfälle bekannt gegeben worden, am Donnerstag vor einer Woche rund 109.000 neue Fälle und 335 Tote.

Ermittler fragten offenbar in hundert Fällen Daten aus Corona-Kontakterfassung ab

17.28 Uhr: Staatsanwaltschaften und Polizei haben einem Bericht zufolge seit 2020 in mehr als 100 Ermittlungsverfahren bundesweit auf persönliche Daten aus der Luca-App oder auf andere Formen der Corona-Kontakterfassung zurückgegriffen. Das geht aus einer Umfrage des ZDF-Nachrichtenportals »heute.de«  unter allen Staatsanwaltschaften und Landesdatenschutzbeauftragten hervor. In mindestens fünf Fällen wurden die Daten verwendet, obwohl dem Bericht zufolge das Infektionsschutzgesetz dies zu dem Zeitpunkt nicht zuließ.

Die Staatsanwaltschaft Mainz wertete etwa die Daten von 21 Personen aus der Luca-App aus, um Zeugen eines Treppensturzes in einer Gaststätte zu finden. Im Sommer 2021 prüfte die Polizei nach Angaben der Staatsanwaltschaft Koblenz die Papierliste eines Gastwirts, um einem Dieb auf die Spur zu kommen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte dem ZDF mit, die Polizei habe im Juli 2021 die Gästeliste einer Veranstaltung wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ausgewertet.

Ein Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten kritisierte dem Bericht zufolge Regelungen, nach denen in den meisten Bundesländern die Corona-Warn-App des Bundes nicht als Alternative zur Luca-App erlaubt sei: »Mit dem Check-in der Corona-Warn-App steht eine Lösung bereit, bei der aufgrund des dezentralen Ansatzes eine unerlaubte Datenabfrage nicht möglich ist.« Erkenntnisse über unzulässige Datenabfragen bei den vom Bundesdatenschutzbeauftragten beaufsichtigten Stellen, etwa dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei, lägen derzeit nicht vor.

Inzidenz in Berlin-Mitte übersteigt Marke von 2000

17.22 Uhr: Die Coronainzidenz in Berlin ist erneut sprunghaft angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstagmorgen einen Wert von 1154,2. Am Vortag waren es noch 1055,1. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Am Donnerstag vor einer Woche lag sie noch bei 918,5. Derzeit ist die Inzidenz nur in Bremen höher.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin-Mitte hat am Donnerstag dabei erstmals in der Region die Marke von 2.000 übersprungen. Darüber berichteten unter anderem »Tagesspiegel«  und rbb.  Das RKI meldete für den Berliner Bezirk einen Wert von 2.286, am Vortag lag er noch bei 1.797,5. Es ist die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz pro Landkreis, wie aus dem RKI-Dashboard  hervorgeht.

Inzwischen melden wieder sämtliche Berliner Bezirke die aktuellen Fallzahlen. In den vergangenen Tagen hatte Marzahn-Hellersdorf aufgrund von technischen Problemen keine Daten übertragen.

Die Hospitalisierungsinzidenz stieg im Wochenvergleich weiter und lag am Donnerstag laut dem aktuellen Lagebericht des Berliner Senats  von Donnerstag bei 13,4 und damit weiter im kritischen Bereich. Der Wert gibt an, wie viele von 100.000 Menschen binnen einer Woche wegen Corona ins Krankenhaus mussten. Vor einer Woche waren es noch 11,1. Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter unter Kontrolle. 17,8 Prozent der Intensivbetten in der Hauptstadt waren mit Covid-19-Patienten belegt. Damit schwankt der Wert weiter unter der kritischen Marke von 20 Prozent. Vor einer Woche waren es 17,9.

Sachsens Verfassungsschutzchef warnt vor wachsendem Einfluss von Rechtsextremisten

16.55 Uhr: Sachsens Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian hat vor einer Ausbreitung rechtsextremistischer Strukturen durch die Coronaproteste in seinem Bundesland gewarnt. »Die Lage ist ernst wie lange nicht mehr, denn diese Gefahr besteht«, sagte Christian der »Welt«.  Rechtsextremisten sei es durch das Protestgeschehen gelungen, »tiefer in die bürgerliche oder, genauer gesagt, in die soziale Mitte einzudringen«. Für sie sei es aber nur Mittel zum Zweck.

Treiber des Protestgeschehens im Freistaat sei insbesondere die erst vor einem Jahr gegründete Kleinstpartei Freie Sachen, sagte Christian weiter. Sie fungiere als »Mobilisierungsmaschine« in sozialen Medien und setze diese in einem bisher nicht gekannten Ausmaß für ihre politische Agenda ein. Bei den im Juni anstehenden Kommunalwahlen wolle die Partei sogar eigene Kandidaten aufstellen.

»Das beobachtet meine Behörde ganz genau«, sagte Christian. Ihn beunruhige, dass sich in die Proteste Kräfte mischten, die gegen den demokratischen Staat und die Westorientierung Deutschlands agitierten. Studien zeigten zudem, dass sich 55 Prozent der Sachsen als Bürger zweiter Klasse empfänden. »Und das, obwohl die Sachsen auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte seit 1990 zurückblicken«, sagte Christian.

Corona-Ausbrüche bei der Handball-EM: Hat es nur Deutschland so schlimm erwischt?

16.47 Uhr: Zwölf infizierte Spieler haben die deutschen Handballer seit EM-Start gemeldet, der nächste Gegner Spanien kam bisher unbeschadet durch das Turnier. Warum die Aerosole in dem Sport so gefährlich sind. Lesen Sie hier mehr dazu. 

Österreich: Gesundheitsminister verteidigt Impfpflicht als Akt der Solidarität

16.40 Uhr: Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat die geplante Corona-Impfpflicht als Akt der Solidarität und des Zusammenhalts verteidigt. »Je mehr Menschen eine Corona-Schutzimpfung haben, desto weniger sterben an den Folgen einer Coronapandemie«, sagte der Minister am Donnerstagnachmittag in Wien zum Auftakt der Parlamentsdebatte über die Impfpflicht. Auch die Chefin der oppositionellen Sozialdemokraten stellte sich hinter den Plan. »Die Impfung rettet Leben, das eigene und das Leben anderer«, sagte die SPÖ-Vorsitzende und Epidemiologin Pamela Rendi-Wagner.

Die rechte FPÖ ist als einzige Parlamentspartei gegen den Schritt. »Die Einführung dieses Zwangs ist ein gigantischer Anschlag auf die Freiheit der Menschen in Österreich, ein Attentat auf die Menschenwürde der Bevölkerung«, sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Die Abstimmung über die Impfpflicht wird für den frühen Abend erwartet. Eine Zustimmung gilt als sicher.

Corona-Prämien für Grünen-Führung: Habeck und Baerbock beteuern Kooperation bei Ermittlungen

16.26 Uhr: Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gezahlter Corona-Boni gegen die Grünenführung. Nun beschwichtigen Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck in der Sache – fast wortgleich. Lesen Sie hier mehr dazu.

105 Länder bekommen günstigere Version des Corona-Medikaments Molnupiravir

16.12 Uhr: Hersteller von Generika werden eine erschwinglichere Version des Corona-Medikaments Molnupiravir für über 100 ärmere Länder herstellen. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation Patentpool für Arzneimittel (MPP) unterzeichnete nach eigenen Angaben am Donnerstag entsprechende Vereinbarungen mit 27 Herstellern, um das Mittel Molnupiravir für insgesamt 105 Entwicklungs- und Schwellenländer produzieren zu können. Der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hatte MPP bereits im Oktober eine entsprechende Lizenz erteilt.

Die Unternehmen sind unter anderem in Bangladesch, China, Ägypten, Jordanien, Indien, Kenia, Südafrika und Vietnam angesiedelt. MPP-Chef Charles Gore sprach von einem »großen Schritt, um den weltweiten Zugang zu einer dringend benötigten Behandlung von Covid-19 zu gewährleisten«.

MSD hat Molnupiravir gemeinsam mit dem in Miami ansässigen Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics entwickelt. Beide Unternehmen erhalten keine Umsatzbeteiligung, solange die WHO die Coronapandemie als »Notlage von internationaler Tragweite« einstuft. Das antivirale Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Im November musste MSD Zahlen über die Wirksamkeit allerdings nach unten korrigieren.

Wenn Ärzte fälschen: Impfen »à la Ingrid«

15.54 Uhr: Manche setzen Fake-Spritzen, andere fälschen »nur« die Papiere: Das Geschäft mit falschen Corona-Impfnachweisen wächst – und auch Mediziner sollen daran beteiligt sein. Lesen Sie hier mehr dazu. 

Ryanair erwartet Rückkehr der Ticketnachfrage

15.51 Uhr: Der Billigflieger Ryanair setzt in diesem Jahr auf eine starke Erholung des Flugverkehrs von der Coronakrise. »Sobald die Beschränkungen an den Flugzielen aufgehoben werden, werden wir eine Rückkehr des Reisens erleben«, sagte der Chef der Hauptmarke Ryanair, Eddie Wilson, am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der Manager erwartet in diesem Zuge auch einen Anstieg der Ticketpreise. So dürfte das Sitzplatzangebot europäischer Airlines nach seiner Einschätzung etwa um zehn bis 15 Prozent kleiner ausfallen als vor der Pandemie. Ryanair will das eigene Angebot hingegen ausbauen und für den Sommer mehr Tickets anbieten als im Vorkrisen-Sommer 2019.

Blasser oder verspäteter Strich: Wann Schnelltests gültig sind – und wann nicht

15.39 Uhr: Bei den meisten Selbsttests erscheint das Ergebnis nach etwa 15 Minuten. Doch was ist, wenn sich ein zweiter Streifen erst viel später zeigt? Oder wenn einer der Striche nur ganz blass zu sehen ist? Lesen Sie hier mehr dazu.

Sehnsuchtsort für »Querdenker«: Paraguay macht Grenzen für Ungeimpfte dicht

15.38 Uhr: »Reichsbürger« und Impfgegner preisen im Netz Auswanderungen nach Paraguay an – allein im vergangenen Jahr kamen rund tausend Deutsche ins Land. Neue Regeln dürften den Zustrom nun zum Erliegen bringen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Todesdrohungen gegen Pfarrerin aus NRW

14.57 Uhr: Eine Pfarrerin aus Herne in Nordrhein-Westfalen, die parallel zu Demonstrationen gegen Coronamaßnahmen samstags regelmäßig Friedensgebete organisiert, hat Todesdrohungen erhalten. Der Staatsschutz ermittle nach zwei Vorfällen gegen unbekannt, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit. Zuvor hatte die »Westdeutsche Allgemeine Zeitung« von zwei Morddrohungen berichtet.

Die Betroffene organisiert samstags vor der Kreuzkirche in Herne Friedensgebete, um der Opfer der Coronapandemie zu gedenken und ein Zeichen zu setzen. Zeitgleich finden seit einigen Wochen Demos von Gegnern der Impfpflicht und Proteste gegen Coronamaßnahmen statt. Unter anderem habe sie einen Zettel mit der Aufschrift »Ihr seid tot!« erhalten – mit einem aufgemalten qualmenden Revolver, zitierte die WAZ die Pfarrerin.

Ebenfalls auf ihrem Grundstück habe die Geistliche Zigarettenkippen und Asche gefunden sowie ein Taschentuch mit der Aufschrift »Tot!«. Sie schicke ihr Kind nicht mehr allein in die Schule, an den Friedensgebeten werde sie aber festhalten. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu Hintergründen. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen sicherte der Pfarrerin »umfängliche Unterstützung« zu.

Nur geringe Beteiligung an Lehrerstreik in Frankreich

14.43 Uhr: Die Proteste gegen die als chaotisch empfundene Corona-Politik in Frankreichs Schulen haben nachgelassen. Eine Woche nach einer massiven Mobilisierung folgten am Donnerstag nur wenige Lehrerinnen und Lehrer einem Streikaufruf der Gewerkschaften. Nach Angaben des Bildungsministeriums streikten an den Grundschulen knapp ein Prozent der Lehrer; an den weiterführenden Schulen waren es gut zwei Prozent.

Am ersten Protesttag vor einer Woche lagen die Streikquoten der Grundschullehrer laut Ministerium bei 38 Prozent und bei deren Kollegen in den weiterführenden Schulen bei knapp 24 Prozent. Bei landesweiten Kundgebungen gingen damals nach Angaben des Innenministeriums rund 78.000 Menschen auf die Straße. »Mit einer Woche Abstand ist es kompliziert«, sagte die Generalsekretärin der Gewerkschaft Snuipp-FSU, Guislaine David. »Heute geht es darum, den Druck durch lokale Mobilisierungen aufrechtzuerhalten, bevor am 27. Januar erneut zum Streik aufgerufen wird.«

Viele Lehrkräfte in Frankreich ärgern sich über die häufig geänderten Coronaregeln an den Schulen und haben Angst, sich bei ihren Schülern anzustecken. Zudem war Bildungsminister Jean-Michel Blanquer in die Kritik geraten, weil er die Coronaregeln nach den Weihnachtsferien von Ibiza aus angekündigt hatte.

Zu den Protesten vor einer Woche hatten fast alle Gewerkschaften im Bildungswesen aufgerufen. Unterstützt wurden sie zudem von Verbänden der Elternvertreter und mehreren Schülerbewegungen.

Djoković-Ausreise: Bundesgericht veröffentlicht Begründung

14.11 Uhr: Vier Tage nach dem abgelehnten Einspruch von Novak Djoković gegen die Annullierung seines Visums hat das Bundesgericht seine Begründung bekannt gegeben. Demnach war es angemessen, dass die australische Regierung davon ausging, dass der serbische Tennisprofi eine Anti-Impf-Einstellung habe und eine Bedrohung für die Bevölkerung sei. Das geht aus den Unterlagen hervor, die das Gericht am Donnerstag veröffentlichte.

»Ein Tennis-Weltstar kann Menschen jeden Alters beeinflussen, ob jung oder alt, aber vielleicht besonders die jungen und die leicht zu beeindruckenden«, hieß es in der Begründung der drei Richter. Auch wenn Djoković die Australian Open nicht gewonnen hätte, hätte der Fakt, dass er in Australien Tennis spielt, diejenigen, die so sein wollen wie er, ermutigen können und er demnach eine Anti-Impfstimmung befeuern können, hieß es.

Die Djoković-Seite hatte zuvor argumentiert, dass es unangemessen war, den serbischen Tennisstar als Impfgegner darzustellen und Einwanderungsminister Alex Hawke dessen Einstellung nicht kennen könne. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass die Sichtweise der Regierung gerechtfertigt war, auch weil Djoković sich gegen eine Impfung entschieden hatte.

Nach einem tagelangen Gerichtsstreit hatte das Bundesgericht in Melbourne den Visumsentzug am vergangenen Sonntag für rechtens erklärt. Der Weltranglisten-Erste musste daraufhin Australien verlassen und kann seinen Titel bei den derzeit laufenden Australian Open nicht verteidigen. (Lesen Sie hier mehr zu dem Fall )

Mexiko meldet Höchstwert von über 60.000 Neuinfektionen

14.04 Uhr: Mexikos Behörden haben einen erneuten Rekord bei den Corona-Neuinfektionen gemeldet. Nach Angaben des mexikanischen Gesundheitsministeriums von Mittwoch wurden innerhalb von 24 Stunden 60.552 Infektionsfälle gemeldet – so viele wie noch nie. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit knapp 4,5 Millionen Menschen in dem Land mit dem Coronavirus infiziert.

Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 323 auf 302.112. Mexiko hat die fünfthöchste Corona-Todesrate weltweit. Wie viele andere Länder auch erlebt Mexiko derzeit eine vierte Welle, die auf die hochansteckende Omikron-Variante sowie auf die traditionellen Familienfeiern zum Jahresende zurückzuführen ist.

Leichter Rückgang der täglichen Impfquoten in Deutschland

13.58 Uhr: Die Zahl der täglichen Coronaimpfungen geht zurück. Sie lag am Mittwoch bei rund 610.000 verabreichten Impfdosen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag hervorgeht. Am Mittwoch vergangener Woche waren es 864.000, am Mittwoch vor Weihnachten knapp 1,2 Millionen.

Mindestens 75,3 Prozent der Bevölkerung (62,6 Millionen Menschen) haben mindestens eine erste Impfdosis erhalten. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an.

Mindestens 73,1 Prozent der Bevölkerung (60,8 Mio.) haben nach RKI-Angaben einen vollständigen Grundschutz erhalten. Dafür sind in der Regel zwei Impfdosen nötig. Noch zählt das RKI auch Menschen, die nur eine Dosis des Johnson-&-Johnson-Präparats erhalten haben, mit – allerdings wird das gerade umgestellt. Künftig sollen J&J-Geimpfte nur noch nach einer zweiten Impfdosis – möglichst mit einem mRNA-Impfstoff wie dem von Biontech/Pfizer oder Moderna – von den 2G-Regeln profitieren.

Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben 48,9 Prozent der Bevölkerung (40,7 Mio.) erhalten. Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der besonders ansteckenden Virusvariante Omikron.

AfD-Klage gegen zweiten Nachtragsetat zur Coronakrise abgewiesen

13.29 Uhr: Der Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg hat die Klage der AfD-Fraktion gegen den zweiten Nachtragshaushalt der Koalition aus Grünen und CDU als »unzulässig« abgewiesen. Es fehle der AfD-Fraktion zum einen die »erforderliche Antragsbefugnis« gegen das Einbringen des Haushaltsentwurfs durch die Landesregierung, erklärte das Gericht am Donnerstag in Stuttgart. Zudem habe die AfD nicht hinreichend dargelegt, warum der Landtag mit dem Beschluss des Nachtrags zum Doppelhaushalt 2021/2022 das Recht verletzt haben soll.

Die AfD wollte klären lassen, ob der zweite Nachtragsetat mit neuen Schulden von 13,5 Milliarden Euro zur Bewältigung der Coronakrise verfassungswidrig ist. Um die neuen Kredite aufnehmen zu können, hatten sich Grüne und CDU auf eine Ausnahmeklausel der Schuldenbremse berufen. Bei einer Naturkatastrophe oder bei einer außergewöhnlichen Notsituation kann das Land demnach neue Schulden aufnehmen. Die AfD bezweifelt, dass die Coronakrise eine solche Notlage ist.

Deutlich mehr Bewerbungen für Pflegestudium in England

13.06 Uhr: Wegen der Coronapandemie ist das Interesse an einem Pflegestudium in England so groß wie nie. Mit 28.815 Bewerberinnen und Bewerbern gab es 2021 einen Rekord an Anträgen, wie die zentrale Vergabestelle für Studienplätze UCAS und die Bildungsbehörde Health Education England am Donnerstag mitteilten. Gut zwei Drittel (69 Prozent) hätten ihr Interesse mit der Pandemie begründet, für jeden Zehnten war Corona sogar der wichtigste Faktor. Allein von Schulabgängern kamen 38 Prozent mehr Bewerbungen als noch 2019. In Großbritannien ist Pflege ein Universitätsstudium. Eine Ausbildung in der Form wie in Deutschland gibt es nicht.

Bereits im August 2020 war bekannt geworden, dass deutlich mehr Studierende angenommen wurden als 2019. Trotz der großen Nachfrage warnen Branchenverbände jedoch weiter vor Fachkräftemangel. »Rekordzahlen von akzeptierten Bewerbern sind nicht dasselbe wie eine Rekordzahl von Pflegekräften, die in den Arbeitsmarkt eintreten, da viele dieser Studenten erst 2024 und später ausreichend qualifiziert sein werden«, sagte Patricia Marquis, England-Chefin der Vereinigung The Royal College of Nursing (RCN). »Es gibt bereits erhebliche Engpässe bei Pflegekräften, und es ist eindeutig, dass die Aufnahmezahlen nicht mit den offenen Stellen Schritt halten.«

Ucas-Chefin Clare Marchant begrüßte das Ergebnis der Studien dennoch. Die Regierung will in dieser Legislaturperiode 50.000 zusätzliche Pflegekräfte werben. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klagen aber wegen der Pandemie über zu hohe Belastung, unbezahlte Überstunden und fehlende Anerkennung.

Österreichs Skitourismus in der Krise: Auf der Alm geht die Angst um

13.19 Uhr: Eigentlich ist Ehrwald ein Rückzugsort für Besserverdienende, doch in der Pandemie kämpfen viele Tiroler Gastwirte um ihre Existenz. Und dann sind da noch die Impfgegner. Lesen Sie hier den gesamten Text. 

Trotz zwölf Coronafällen: Deutschlands Handballer müssen gegen Spanien spielen

12.57 Uhr: Nach einem Dutzend Ausfällen wollten die deutschen Handballer ihr EM-Spiel gegen Spanien verlegen lassen. Dem Antrag wurde nun nicht stattgegeben – das Team muss am Abend antreten. Lesen Sie hier mehr dazu.

Gewinner der Coronakrise: Wohnmobilhersteller melden Rekordverkäufe

12.55 Uhr: Urlaub in den eigenen vier Wänden – und dennoch nicht zu Hause: Caravaning ist in der Pandemie noch attraktiver geworden. Die Hersteller der Gefährte haben 2021 so viel produziert wie noch nie. Lesen Sie hier mehr dazu.

AfD-Fraktion klagt offenbar gegen Coronaregeln im Bundestag

12.45 Uhr: Die AfD-Fraktion hat offenbar Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die neuen Coronaregeln im Bundestag eingereicht. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus der Fraktion erfuhr, wurde am 18. Januar unter anderem ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zur Aufhebung der neuen Regeln gestellt. Die Fraktion hatte Ende Dezember bereits Klage in Karlsruhe wegen der Nichtbesetzung von Ausschussvorsitzen im Bundestag mit Kandidaten aus ihren Reihen eingereicht.

Die neue 2G-plus-Regel im Parlament müsse umgehend aufgehoben werden, damit jeder Abgeordnete wieder unabhängig von seinem Impfstatus gleichberechtigt und diskriminierungsfrei seine parlamentarischen Aufgaben wahrnehmen könne, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stephan Brandner. »Nur so kann das im Grundgesetz verankerte Recht auf eine effektive Opposition wieder gewährleistet werden.« Er sprach von einer Ausgrenzung frei gewählter Abgeordneter, die sich »gezielt gegen die AfD-Fraktion« richte.

Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche mit den Stimmen der anderen Fraktionen gegen die der AfD die verschärften Coronaregeln beschlossen. Abgeordnete, die weder geimpft noch genesen sind, dürfen auch mit negativem Test nicht mehr in den Plenarsaal oder in die Ausschüsse. Sie können die Sitzungen nur noch mit aktuellem Negativtest von den Tribünen verfolgen.

Beschäftigte ohne Booster können Entschädigungsanspruch verlieren

12.40 Uhr: Arbeitnehmer und Selbstständige können ihren Anspruch auf Ersatz von Verdienstausfällen verlieren, wenn sie keinen vollen Impfschutz durch eine Corona-Drittimpfung haben und in Quarantäne müssen. Das geht aus einer Expertise der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hervor, die der Bundestag im Internet veröffentlicht hat und über die die »Bild« zuerst berichtet hat.

Eigentlich gewährt das Infektionsschutzgesetz Personen, die infiziert sind oder unter Infektionsverdacht stehen und denen deshalb eine Ausübung ihrer bisherigen Erwerbstätigkeit verboten ist, einen Entschädigungsanspruch in Geld. Die Bundestagsdienste weisen darauf hin, dass die Entschädigung laut Gesetz wegfällt, wenn etwa durch Inanspruchnahme einer Schutzimpfung ein solches Verbot hätte vermieden werden können. Dabei könne auch das Fehlen einer Auffrisch- oder Booster-Impfung zum Ausschluss der Entschädigung für den Verdienstausfall führen, wenn diese eine öffentlich empfohlene Impfung sei.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Covid-19-Auffrischimpfung, wie die Parlamentsexpertinnen und -experten erläutern. Allerdings kommt es laut ihrer »Kurzinformation« noch auf die Länder an: Erst sofern die obersten Landesgesundheitsbehörden auf Grundlage der Empfehlung der Impfkommission eine öffentliche Empfehlung zur Auffrischimpfung aussprechen, handele es sich um eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Eine Übersicht über die Empfehlungen der Landesgesundheitsbehörden oder der Zahl möglicher Betroffener enthält die zweiseitige Expertise nicht.

Zahl der Coronafälle bei Handball-EM nimmt zu

12.23 Uhr: Die Omikron-Welle bei der Handball-Europameisterschaft erfasst neben der deutschen Mannschaft zunehmend auch andere Nationen. Am Mittwoch wurden aus dem Lager der zwölf im Turnier verbliebenen Teams 18 positive Coronafälle gemeldet – inklusive der drei in der DHB-Auswahl. Die ist mit bisher zwölf infizierten Spielern am stärksten betroffen.

Ähnlich heftig erwischt hat es bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei den EM-Zweiten Kroatien, bei dem es bis zum Donnerstagmorgen insgesamt neun positive Fälle gab.

Polen beklagte bis zu diesem Zeitpunkt sechs infizierte Spieler, die Niederlande und Russland jeweils vier, Schweden und Island je drei und Olympiasieger Frankreich einen. Immerhin vier Hauptrunden-Teilnehmer verzeichneten noch gar keinen Coronafall während des Turniers: Titelverteidiger Spanien, Weltmeister Dänemark, der EM-Dritte Norwegen und Montenegro.

Lkw-Fahrer fehlen wegen Corona – Logistikbranche warnt vor Engpässen

12.05 Uhr: Die deutsche Transportbranche warnt angesichts zunehmender Corona-Ausfälle von Lkw-Fahrern vor Lieferengpässen. »Die Situation ist sehr angespannt, weil uns immer mehr Fahrer fehlen«, sagte der Vorstandsprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der Nachrichtenagentur Reuters. »Der Krankenstand ist wegen Corona deutlich erhöht.« Er liege im laufenden Januar um etwa fünf bis zehn Prozentpunkte höher als zu dieser Jahreszeit in Vorkrisenzeiten üblich.

»Noch sind die Lieferketten stabil, leere Regale drohen noch nicht«, sagte Engelhardt. »Aber wenn die Infektionszahlen weiter so durch die Decke gehen, sind sie gefährdet.« Er rate der Politik deshalb dringend dazu, rasch Vorkehrungen zu treffen. »Es muss eine Krisenplanung geben.« Koordiniert werden könne das am besten vom Bundesamt für Güterverkehr. Damit könne sichergestellt werden, dass vorhandene Kapazitäten genutzt werden, um vor allem Waren des täglichen Bedarfs in Supermärkte, Drogerien, aber auch Krankenhäuser liefern zu können.

»Praktisch wäre eine Aufteilung des Landes nach Regionen, wie das auch bei den Krankenhäusern der Fall ist«, sagte Engelhardt. Er empfiehlt zudem dringend, zusätzlich Impfangebote auf den Autohöfen und an Raststätten vorzuhalten. »Und zwar für alle Fahrer, egal welcher Nationalität.«

Viele Transportunternehmen haben dem BGL zufolge schon vor Weihnachten Aufträge ablehnen müssen, weil Fahrer fehlten. »Der Fahrermangel ist ein großes Problem, auch ohne Corona«, sagte Engelhardt. Etwa 80.000 fehlten derzeit in Deutschland. 30.000 bis 35.0000 gehen den Verbandsangaben nach jährlich in den Ruhestand, aber nur 15.000 bis 20.000 kommen nach. »Die Lücke wächst also jedes Jahr um 15.000«, so der Experte. »Nach Corona müssen wir uns mit Industrie, Lebensmittelhändlern, Politik und anderen Akteuren zusammensetzen und nach Lösungen suchen.«

Handball: Kiels Geschäftsführer Szilágyi rechnet mit Spielabsagen in der Liga

11.49 Uhr: Viktor Szilágyi, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten THW Kiel, befürchtet, dass die zahlreichen Coronafälle bei der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei auch Auswirkungen auf seinen Verein und die Bundesliga haben werden. Man müsse davon ausgehen, »dass wir den Februar nicht ohne Spielabsagen erleben werden«, sagte der Österreicher den »Kieler Nachrichten« .

Der deutsche Rekordmeister hat neun Spieler für die EM abgestellt. Aktuell hat sich der schwedische Rechtsaußen Niclas Ekberg mit dem Coronavirus infiziert. Der THW soll am 6. Februar mit dem Pokal-Viertelfinalspiel bei den Rhein-Neckar Löwen in die Restrunde starten. Die erste Ligapartie ist für den 10. Februar beim TVB Stuttgart vorgesehen.

Für Szilagyi steht die Gesundheit der Spieler an erster Stelle: »Wir werden nicht bei den Rückführungsuntersuchungen sparen. Wir kennen unsere Spieler und haben von allen regelmäßige Leistungswerte, können den allgemeinen Zustand unabhängig vom subjektiven Empfinden bewerten«, sagte der 43-Jährige.

Das sind die neuen Regeln für den Thailandurlaub

11.38 Uhr: Thailand schwankt zwischen strengen Schutzmaßnahmen vor Omikron und dem Zwang, die Tourismusbranche wiederzubeleben. Jetzt hat das Land die Einreiseregeln wieder gelockert. Lesen Sie hier mehr dazu.

Holocaustüberlebende kritisieren Schoah-Vergleiche mit Coronaregeln

11.37 Uhr: Überlebende des Holocausts haben zunehmende Vergleiche ihres Leids mit Maßnahmen während der Coronapandemie angeprangert. Die Organisation Combat Antisemitism Movement (CAM) veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht zur Trivialisierung des Holocaust im Internet innerhalb der letzten zwei Jahre. Seit Anfang 2020 seien mehr als 60 Millionen Online-Aktivitäten identifiziert worden, die Pandemie-Themen mit Holocaust-Terminologie verknüpften.

Die Verharmlosung des Holocaust sei zunehmend Teil des Mainstreams, hieß es in dem CAM-Bericht. »Oft durch Politiker angeheizt, marschieren Demonstranten mit gelbem Davidstern durch die Straßen ihrer Städte.« Politiker in Europa, den USA und Israel hätten Beschränkungen während der Pandemie mit dem Vorgehen der Nazis gegen Juden verglichen. Diese Verharmlosung der Nazi-Verbrechen spiele Holocaust-Leugnern in die Hände, sagte der CAM-Vorsitzende Sacha Roytman Dratwa.

In dem Bericht kamen auch Holocaust-Überlebende zu Wort. Vera Grossman Kriegel hat als Kind grausame Menschenversuche des NS-Arztes Josef Mengele im deutschen Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Vergleiche zwischen Mengele und Vertretern der Corona-Impfkampagne findet sie »zutiefst verstörend«. Während des Holocaust »wollten sie nur Menschen töten, auch mit Spritzen«, sagte sie. »Heute bekommen wir Spritzen, um zu leben, während des Holocaust bekamen wir sie, um zu sterben.«

Für die Studie seien Beiträge in sozialen Medien sowie auf Nachrichten-Webseiten und in Foren in verschiedenen Sprachen untersucht worden, hieß es.

Britischer Gesundheitsminister verteidigt Ende der Maskenpflicht

10.42 Uhr: Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat das Ende der Maskenpflicht für Schulkinder in England verteidigt. »Es ist schwieriger, Kinder zu unterrichten und hat Einfluss auf ihre Bildung, wenn sie zu jeder Zeit im Klassenraum Masken tragen müssen«, sagte Javid am Donnerstag dem Sender BBC Radio 4. Aufgabe der Regierung sei, eine ausgewogene und verhältnismäßige Entscheidung zu treffen, in diesem Fall im Interesse der Kinder. Javid räumte ein, das Coronavirus sei noch immer weitverbreitet. Aber landesweit gingen Neuinfektionen sowie Krankenhauseinweisungen stark zurück.

Premierminister Boris Johnson hatte am Vortag das sofortige Ende der Maskenpflicht in Schulen verkündet. Zudem gilt seit Donnerstag nicht mehr die Aufforderung, möglichst von Zuhause zu arbeiten. Kommende Woche läuft dann auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen öffentlichen geschlossenen Räumen aus.

Dem Sender Sky News sagte Javid: »Covid wird nicht verschwinden. Es wird viele Jahre bei uns bleiben, vielleicht für immer, aber wir müssen lernen, damit zu leben.«

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Der Minister widersprach Vorwürfen, Johnson wolle mit dem Ende der Coronamaßnahmen sein politisches Überleben sichern. »Es wäre falsch, wenn die Leute das denken würden«, sagte er in der BBC. Vielmehr sei es die Ansicht der wissenschaftlichen Regierungsberater, dass der Höhepunkt der jüngsten Corona-Welle überstanden sei. Johnson steht wegen der Affäre um Lockdown-Partys im Regierungssitz auch parteiintern erheblich unter Druck (Lesen Sie hier mehr dazu ).

So bedroht Chinas No-Covid-Politik die Weltwirtschaft

10.30 Uhr: Olympia dürfte Pekings radikale Corona-Strategie scheitern lassen. Eine Welle neuer Lockdowns in China könnte eine globale Abwärtsspirale in Gang setzen – und auch viele deutsche Unternehmen hart treffen. Lesen Sie hier mehr dazu. 

Thailand erlaubt ab Februar wieder Einreise ohne Quarantäne

10.25 Uhr: Thailand erlaubt ab dem 1. Februar wieder eine Einreise ohne Quarantäne. Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Reisende könnten ab kommenden Monat im Rahmen des »Test-and-go«-Konzepts einreisen, sagte der Sprecher der thailändischen Corona-Taskforce, Taweesin Visanuyothin, am Donnerstag. Das heißt, sie müssen sich am ersten Tag ihrer Einreise auf das Coronavirus testen lassen und sich bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses in einem Hotel isolieren.

Am fünften Tag des Aufenthalts ist demnach ein weiterer Coronatest fällig. Außerdem müssen Thailand-Touristen eine Nachverfolgungs-App herunterladen.

Thailand hatte dieses Einreisekonzept bereits im November als Alternative zu einer zweiwöchigen Hotel-Quarantäne eingeführt. Wegen der massiven Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante war seine Anwendung aber Ende Dezember ausgesetzt worden.

Grund für die Wiederaufnahme des Modells sei, dass sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land trotz der Ausbreitung der Omikron-Variante bei 7000 bis 8000 Fällen pro Tag eingependelt habe, hieß es. Zudem ist die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle im Land weiter niedrig.

Coronaausfälle bei EM: Deutsche Handballer beantragen Spielverlegung gegen Spanien

10.21 Uhr: Trotz zwölf coronabedingter Ausfälle wollen die deutschen Handballer bei der EM zunächst weiterspielen. Der Verband lässt aber auch einen Rückzug prüfen – und hat die kurzfristige Verlegung der Partie heute Abend beantragt. Lesen Sie hier mehr dazu.

Österreich begleitet Impfpflicht mit finanziellen Anreizen

09.47 Uhr: Zusätzlich zur geplanten Corona-Impfpflicht in Österreich sollen finanzielle Anreize die Menschen zur Immunisierung bewegen. Vor der parlamentarischen Abstimmung über die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren kündigte die konservativ-grüne Koalitionsregierung am Donnerstag gemeinsam mit den oppositionellen Sozialdemokraten eine Impflotterie an. Außerdem sollen Gemeinden bei Erreichen von hohen Impfquoten mit Förderungen belohnt werden. Insgesamt soll rund eine Milliarde Euro für diese Maßnahmen zur Verfügung stehen.

Bei der Lotterie sind pro Teilimpfung 500 Euro zu gewinnen, die als Gutscheine in Gastronomie oder im Handel eingelöst werden können. Teilnehmen können nicht nur Spätentschlossene, sondern auch jene, die schon geschützt sind. Rund jeder zehnte Piks soll so belohnt werden. Für Gemeinden mit einer Impfquote von 80 Prozent werden insgesamt 75 Millionen Euro ausgeschüttet, bei 85 Prozent 150 Millionen, und bei 90 Prozent 300 Millionen Euro.

»Ich bin wirklich froh, neben dem Thema Pflicht auch das Thema Anreiz heute im Parlament beschließen zu können«, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). Für beide Maßnahmen zeichnete sich vor Sitzungsbeginn eine breite Mehrheit ab. Nur die oppositionelle rechte FPÖ lehnt die verpflichtende Impfung ab.

Der Schritt würde die bisher weitreichendste Regelung in der EU bedeuten. Italien und Griechenland haben eine für ältere Menschen geltende Impfpflicht. In Österreich soll die Verpflichtung für alle erwachsenen Bürger gelten. Ausgenommen sind Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen.

Lauterbach rechnet mit Hunderttausenden Neuinfektionen pro Tag

09.29 Uhr: Mitte Februar werde die Omikron-Welle höchstwahrscheinlich ihren Höhepunkt erreichen, sagt der Gesundheitsminister. Dann drohten mehrere Hunderttausend Coronafälle – pro Tag. Lesen Sie hier mehr dazu.

Verfassungsschutzpräsident: Proteste gegen Coronamaßnahmen sind »gutes Recht«

09.20 Uhr: Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sieht in der Teilnahme an Protesten gegen die Coronamaßnahmen das »gute Recht« der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. »Die große Masse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Demonstrationen nimmt ihr verfassungsmäßiges Recht wahr«, sagte er am Donnerstag im ARD-»Morgenmagazin«. Ins Visier seiner Behörde gerieten die Teilnehmenden allerdings, wenn durch die Verfassung vorgegebene »rote Linien« überschritten würden.

Dies sei etwa der Fall, wenn beispielsweise antisemitische Ideologien verbreitet oder die Entscheidungsbefugnis der Staatsorgane infrage gestellt würden. »Wenn daraus ein Widerstandsrecht abgeleitet wird und offen gegen die Staatsgewalt aufgerufen wird, dann ist das ein verfassungsschutzrelevanter Vorgang«, sagte Haldenwang.

Demonstrierende rief er dazu auf, sich von diesen Extremisten abzugrenzen. Bundesweit protestieren regelmäßig zehntausende Menschen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie. Vermehrt kam es in den vergangenen Wochen zu Ausschreitungen.

Infektiologe: Impfpflicht schnell auf weitere Berufsgruppen ausweiten

07.45 Uhr: Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner will eine schnelle Corona-Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, um die Impflücke rasch zu schließen. »Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die einrichtungsbezogene Impfpflicht so schnell als möglich auf kritische Infrastrukturen wie Polizei, Feuerwehr und Schulen ausweiten. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht kann schneller umgesetzt werden. Bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich nicht sicher, ob wir das mit allen erforderlichen Diskussionen schnell hinkommen«, sagte Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing.

Bei den Lehrkräften gehe es darum, die Schulen möglichst offenzuhalten. »Es ist wichtig, dass wir die Kinder nicht dauernd in den Distanzunterricht schicken.« Zudem sollten Lehrkräfte in der drohenden Omikron-Welle vor schweren Verläufen geschützt werden. So könne Präsenzunterricht gesichert und notfalls – bei dank Impfung symptomlosen Verläufen – wenigstens digital in Quarantäne weiter unterrichtet werden.

Der zusätzliche Vorschlag aus der Politik für eine Impfpflicht für ab einem Alter von 18 Jahren sei darüber hinaus aus seiner Sicht sinnvoll. Er halte eine zeitlich befristete Impfpflicht für eine »maßvolle Möglichkeit, aus dieser Endlosschleife herauszukommen«, sagte Wendtner. »Wir werden sonst weiter Wellen haben, die wir nur mit harten Maßnahmen überwinden können.«

Mexikanischer TV-Moderator: »Ihr verdammten Impfgegner, ihr seid die Idioten«

07.32 Uhr: In Mexiko sind die Coronazahlen auf Rekordniveau. Nur rund die Hälfte der Bevölkerung ist geimpft. Als er auf Maskenverweigerer zu sprechen kommt, platzt Moderator Leonardo Schwebel vor laufender Kamera der Kragen. Sehen Sie hier das Video.

Wegen Coronasorgen: US-Sender NBC berichtet während Olympia aus der Heimat

7.09 Uhr: Der US-amerikanische Fernsehsender NBC wird während der Olympischen Spiele in Peking wegen der angespannten Coronalage zu großen Teilen aus der Heimat berichten. Wie der Medienkonzern mitteilte, werden mit Ausnahme der Eröffnungsfeier keine Kommentatoren- und Moderatorenteams nach China entsandt. Lediglich einige Interviewer und ein paar sonstige Reporter seien in der chinesischen Hauptstadt vorgesehen.

»Das Pekinger Modell wird dem von Tokio insofern ähneln, als das Herzstück unserer olympischen Operation in Stamford, Connecticut, im Hauptquartier von NBC Sports sein wird«, sagte Produktionsleiterin Molly Solomon der Zeitung »USA Today«. Insbesondere die Angst vor langen Quarantäneaufenthalten nach positiven Coronatests habe zu dieser Entscheidung geführt. Um dennoch stets eine gewisse Qualität sicherzustellen, sei das Personal »zwischen den beiden Städten aufgeteilt«, führte sie aus.

Brasilien meldet erstmals über 200.000 neue Coronafälle in einem Tag

5.36 Uhr: Brasilien hat zum ersten Mal mehr als 200.000 tägliche Corona-Neuinfektionen registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend 204.854 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Zudem gab es in diesem 24-Stunden-Zeitraum 338 neue Todesfälle. Bereits am Vortag hatte das größte Land in Lateinamerika mit 137.103 Neuinfektionen einen Höchstwert verzeichnet.

Insgesamt haben sich in Brasilien, wo im Januar 2021 die erste Bürgerin geimpft wurde, nach offiziellen Angaben mehr als 23 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Fast 622.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – eine der höchsten Todeszahlen weltweit. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland. Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne sank die Zahl der neu hinzukommenden Toten stark.

Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnte er – aus wirtschaftlichen Gründen – ab. Auch den Sinn von Impfungen zog Bolsonaro in Zweifel. Dennoch sind inzwischen fast 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft.

WHO: Coronapandemie bleibt »Notlage von internationaler Tragweite«

5.15 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt den Gesundheitsnotstand wegen der Coronapandemie vorerst nicht auf. Die Situation bleibe eine »Notlage von internationaler Tragweite« (PHEIC), entschied die WHO, wie sie am Mittwoch in Genf mitteilte. Die Erklärung einer solchen Notlage ist das höchste Alarmsignal, das die WHO geben kann. So sollen Regierungen wachgerüttelt werden, damit sie sich auf ein potenziell gefährliches Gesundheitsrisiko einstellen. Zudem sind damit besondere Meldepflichten der Mitgliedsländer verbunden.

Die WHO hatte den Notstand wegen Corona am 30. Januar 2020 erklärt. Zu dem Zeitpunkt waren außerhalb Chinas rund hundert Infektionen in 21 Ländern bekannt. Mit Stand dieser Woche waren es mehr als 326 Millionen gemeldete Infektionen weltweit und mehr als 5,5 Millionen Todesfälle.

Eine formelle WHO-Erklärung, ob eine Gesundheitslage eine Pandemie ist oder nicht, gibt es nicht. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte die Coronalage am 11. März 2020 erstmals als Pandemie bezeichnet. Die Erklärung eines Gesundheitsnotstands erfolgt auf Empfehlung eines Gremiums aus unabhängigen Experten.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 638,8 nächsten Höchstwert

4.10 Uhr: Der Inzidenzwert und die Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben die nächsten Höchstwerte erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 638,8 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 584,4 gelegen, vor einer Woche waren es noch 427,7. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter 133.536 – nach 112.323 am Vortag und 81.417 vor einer Woche.

Es war bereits der siebte Tag in Folge mit einer neuen Rekordinzidenz und der zweite Tag mit einem neuen Höchstwert bei den Neuinfektionen. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Weiterhin wurden am Donnerstag 234 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Seit Pandemiebeginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 8.320.386 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Coronatoten in Deutschland stieg auf 116.315. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 7.139.800.

Studie zu Muttermilch: Mütter mit Covid-19 können bedenkenlos stillen

3.50 Uhr: Mit steigenden Omikron-Infektionszahlen wächst auch die Sorge vieler stillender Mütter: Könnten sie im Falle einer Ansteckung das Coronavirus mit der Muttermilch an ihr Baby weitergeben? Eine US-amerikanische Studie scheint hier erneut Entwarnung zu geben: Es gebe keine Hinweise darauf, dass kürzlich infizierte Mütter durch das Stillen ansteckende Viren aufs Kind übertragen, berichten die Mediziner im Fachblatt »Pediatric Research«. Die Studie ist zwar sehr klein, bestätigt aber Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der deutschen Nationalen Stillkommission.

Infizierte Mütter sollten beim Stillen indes einige Vorsichtsmaßnahmen beachten: Sie sollten beim Stillen durch gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind und durch Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Virusübertragung minimieren, heißt es dazu in einer NSK-Stellungnahme. Zudem werde für infizierte oder möglicherweise infizierte Personen, die mit Kindern in Kontakt stehen, das Reinigen und/oder Desinfizieren von kontaminierten Oberflächen empfohlen.

US-Studie: Genesung schützt bei Delta-Variante besser vor Neuinfektion als Impfung

3.41 Uhr: Eine neue US-Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC kommt zu dem Ergebnis, dass während der letzten Coronawelle durch die Delta-Variante Menschen, die nicht geimpft, aber genesen waren, besser gegen eine Neuansteckung geschützt waren als solche, die zwar geimpft, aber nicht genesen waren.

Die Autoren des Papiers warnten jedoch davor, sich auf die Infektion als Immunisierungsstrategie zu verlassen, da ungeimpfte Personen, die zuvor nicht infiziert waren, im Vergleich zu geimpften Personen ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte, Langzeitfolgen und Tod haben. Zudem bezog sich die Studie auf die Zeit vor dem Auftreten der Omikron-Variante in den USA. Diese gilt als deutlich ansteckender, dafür scheinen die Erkrankung allerdings milder zu verlaufen.

Für die Studie zogen die Wissenschaftler Daten der US-Bundesstaaten New York und Kalifornien heran. Sie verwendete Falldaten von 1,1 Millionen Menschen, die dort zwischen dem 30. Mai und dem 30. November 2021 positiv auf Corona getestet worden waren. Bevor die Delta-Variante vorherrschend wurde, verlieh die Impfung demnach eine stärkere Immunität als die Infektion. Das Verhältnis verschob sich jedoch, als die Variante Ende Juni und im Juli vorherrschend wurde.

In der Woche vom 3. Oktober war die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei geimpften Personen, die noch kein Covid hatten, drei- bis viermal höher als bei ungeimpften, genesenen Personen. In den Wochen vom 13. Oktober bis 14. November war in Kalifornien die Wahrscheinlichkeit, dass geimpfte Personen, die zuvor kein Covid hatten, ins Krankenhaus eingeliefert wurden, etwa dreimal so hoch wie bei ungeimpften Personen mit vorheriger Covid-Erkrankung. Der Schutz war demnach bei den Menschen am höchsten, die sowohl geimpft als auch genesen waren.

Die CDC warnt jedoch, dass die Wirksamkeit einer Impfung im Vergleich zur Genesung je nach Virusvariante unterschiedlich ausfallen könnte. Es brauche demnach weitere Studien, insbesondere zur neuen Omikron-Variante. »Die Impfung ist nach wie vor die sicherste Strategie zum Schutz vor Covid-19«, heißt es in der Studie.

Apothekerverband fordert Ende der PCR-Testpflicht

2.00 Uhr: Der Apothekerverband Nordrhein hat ein Ende der PCR-Testpflicht gefordert. »Wir müssen bei der Teststrategie jetzt andere Wege gehen, um eine Überlastung der Labore zu vermeiden«, sagte Verbandschef Thomas Preis der Düsseldorfer »Rheinischen Post«. Positive Testergebnisse jener Bürgertest-Stellen, die von Apothekern oder Ärzten geleitet werden, sollten auch genutzt werden, um eine Infektion beim Arbeitgeber anzuzeigen und nach überstandener Infektion als genesen zu gelten. »Die meisten positiven Bürgertests werden zurzeit mittels eines aufwendigen PCR-Tests nur noch einmal bestätigt«, sagte Preis.

Wegen der hohen Infektionszahlen in der Omikron-Welle kommen deutschlandweit derzeit Labore bei der Auswertung der PCR-Tests an ihre Belastungsgrenzen.

Lauterbach rechnet mit Hunderttausenden Neuinfektionen pro Tag

0.15 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet bis Mitte Februar mit mehreren Hunderttausend Corona-Neuinfektionen am Tag. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, »dass die Welle Mitte Februar ungefähr ihren Höhepunkt haben wird und dass wir dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müssen«, sagte Lauterbach am Mittwochabend in der ZDF-Sendung »Markus Lanz«. Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber »die haben die größte Wahrscheinlichkeit«.

Dabei gebe es Länder, die solche Zahlen auch mit Blick auf die Intensivstationen verkraften könnten, in Deutschland sei die Lage jedoch eine andere. »Da wir in Deutschland eine hohe Zahl von Ungeimpften bei den Älteren haben, kann es bei uns ganz anders ausgehen als beispielsweise in Italien, Frankreich oder England«, sagte Lauterbach. In England liege etwa die Zahl der Ungeimpften in der Gruppe der über 50-Jährigen bei ein bis zwei Prozent. »Das sind Werte, an die wir nicht herankommen«.

atb/oka/ngo/ptz/AFP/dpa/Reuters