Das Coronavirus verändert für viele Menschen, wie und wo sie arbeiten. Und auch, wie viel Geld sie verdienen. Wer Glück hat, arbeitet im Homeoffice. Für Freiberufler aber brechen Aufträge weg, sie wissen nicht, wie sie ihre Miete bezahlen sollen, andere haben keine Probleme. In der Serie "Kontoauszug" stellen wir Menschen vor, die genau davon erzählen: Was heißt Corona für meine Arbeit – und für mein Konto? Hier berichtet der 37-jährige Thomas Stein*, der als Unternehmensberater arbeitet.

Mein Beruf: Ich bin seit drei Jahren Manager in einer Unternehmensberatung, meine Kunden sind DAX-Unternehmen, internationale Konzerne oder größere Mittelständler. Glücklicherweise geht es selten darum, Kosten zu senken – denn Leute aus dem Unternehmen werfen möchte ich nicht. Sollte es doch mal darum gehen, kämpft das Unternehmen oft ums eigene Überleben. Wir rechnen dann immer nur in "abstrakten Vollzeitstellen", die abgebaut werden – trotzdem berührt einen das. Viel häufiger kommen Kunden aber auf uns zu, weil sie ihr digitales Angebot ausbauen, neue Produkte entwickeln oder das Unternehmen neu und effizienter ausrichten wollen. Beispielsweise könnte ein Drogeriehändler vor der Frage stehen: Wie viel Sonnencreme muss ich kaufen, damit diese im Sommer nicht ausverkauft und im Winter kein unnötig ausgegebenes Kapital ist? Wir programmieren dann ein Tool, das solche Vorhersagen machen kann. Unsere Konzepte habe ich vor Corona bei den Unternehmen vor Ort entwickelt, jetzt läuft die Zusammenarbeit komplett digital ab. Das ist nicht immer leicht: Als Teamleiter muss ich mein drei- bis fünfköpfiges Team nun digital koordinieren, Interviews mit Vorstandsmitgliedern führen, Workshops und Präsentationen organisieren.