Donald Trump hat es schon wieder getan: Der US-Präsident beendete eine Pressekonferenz, als eine Journalistin mit ihren Fragen nicht lockerließ.
Der Grund war Trumps Aussage, er habe den Veterans Choice Act beschlossen. Das Gesetz, welches bedürftigen US-Kriegsveteranen eine medizinische Versorgung garantieren soll, geht jedoch auf seinen Vorgänger Barack Obama zurück. Donald Trump verlängert lediglich dessen Laufzeit.
Darauf sprach ihn CBS-Journalistin Paula Reid an. Und der US-Präsident? Bedankte sich bei den anderen Journalisten und verließ den Raum.
Eigentlich wollte Trump über eine Reihe von Dekreten reden, die er für weitere Corona-Hilfen unterzeichnet hatte. Allerdings konnte sich der Kongress bisher auf kein neues Corona-Hilfspaket einigen. Ob die Erlasse gültig sind, ist somit unklar. Reid fragte Trump, ob er einen neuen Präzedenzfall schaffen wolle, indem er am Kongress vorbei über das Einsetzen staatlicher Mittel entscheide.
Dieser reagierte mit einer Gegenfrage: „Haben Sie jemals das Wort Obstruktion (Deutsch: Behinderung) gehört?“
Reid: „Ja. Gegen Sie wurde deshalb ermittelt.“
Trump, der die Antwort ignorierte, kritisierte hingegen die Demokraten. Sie würden verhindern, dass Menschen das dringend benötigte Geld bekommen.
Reid ließ keinen anderen Journalisten zu Wort kommen
Weitere Nachfragen von Reid versuchte Trump zu überhören und rief den nächsten Journalisten auf, eine Frage zu stellen. Doch er hatte keine Chance. Reid ließ sich nicht abwimmeln und kam auf das Gesetz für US-Kriegsveteranen zu sprechen.
Dass Trump eine Pressekonferenz verlässt, ist kein Novum: Im Mai endete eine abrupt, nachdem die CBS-Korrespondentin Weijia Jiang den Präsidenten fragte, warum er darauf beharre zu behaupten, dass die USA es in Bezug auf die Corona-Pandemie „besser machen als jedes andere Land, wenn es ums Testen geht“.
Auch ein Streit mit CNN-Reporter Jim Acosta sorgte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen. Trump hatte den Entzug der Akkreditierung Acostas nach einem Wortgefecht mit ihm bei einer Pressekonferenz am 7. November 2019 angeordnet. Acosta stellte Fragen zur Russland-Affäre und zu Migranten aus Mittelamerika.