Die Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes wegen der Corona-Krise hat in den vergangenen Monaten zugenommen. Wie aus dem ARD-Deutschlandtrend hervorgeht, hat aktuelle jeder fünfte Erwerbstätige (20 Prozent) sehr große oder große Sorge, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Anfang Mai sagten das nur 13 Prozent. Die aktuellen Ergebnisse beziehen sich auf Befragungen am Montag und Dienstag dieser Woche.

Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz fällt dabei in den verschiedenen Einkommensklassen sehr unterschiedlich aus: Bei den Erwerbstätigen, die über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro verfügen, haben zwei Drittel (66 Prozent) sehr große oder große Sorge um ihren Job. Bei jenen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.500 Euro trifft das laut Deutschlandtrend nur auf sechs Prozent zu.

Die Sorge, dass sich die persönliche wirtschaftliche Lage wegen der Corona-Pandemie verschlechtert, ist bei einem Viertel der Befragten (26 Prozent) sehr groß oder groß. Die Mehrheit (73 Prozent) sagte in der Umfrage, diese Sorge sei weniger groß, ein Prozent gab an, die Sorge sei klein.

Große Sorge um wirtschaftliche Entwicklung

Mehrheitlich negativ ist laut der Umfrage der Blick der Deutschen auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland insgesamt. 61 Prozent beurteilen sie derzeit als weniger gut beziehungsweise schlecht. 38 Prozent beurteilen sie als sehr gut beziehungsweise gut.

Auch ist bei vielen Befragten die Sorge groß, dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland wegen der Corona-Pandemie verschlechtern wird. Sieben von zehn Deutschen (70 Prozent) gaben an, diesbezüglich sei ihre Sorge sehr groß beziehungsweise groß. Bei 28 Prozent ist sie weniger groß beziehungsweise klein.

Fast jeder Zweite hält bestehende Strafen für zu lasch

In der Umfrage wurde auch nach härteren Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen gefragt. Demnach sind 46 Prozent der Meinung, die derzeit bestehenden Strafen gingen alles in allem nicht weit genug. 36 Prozent halten die Strafen für ausreichend. 11 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die Strafen gingen bereits zu weit.

Die Corona-Maßnahmen selbst halten die meisten Befragten (59 Prozent) für ausreichend. Für gut ein Viertel (28 Prozent) gehen die aktuellen Alltagseinschränkungen und Auflagen nicht weit genug, für jeden Zehnten (11 Prozent) gehen sie dagegen zu weit.

Die Sorge, dass man sich selbst oder dass sich Mitglieder der Familie anstecken, ist bei 71 Prozent weniger groß oder klein. Bei 28 Prozent ist diese Sorge hingegen sehr groß oder groß. Sollte es einen Impfstoff geben, würden sich 44 Prozent auf jeden Fall und 30 Prozent wahrscheinlich impfen lassen. Je 12 Prozent würden das wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall tun.

Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap telefonisch 1.011 Wahlberechtigte bundesweit.