Skandinavische Corona-Studie: Schulschließungen hatten keinen Einfluss auf Pandemie

Schulschließungen hatten KEINEN Einfluss auf die Corona-Pandemie!

Dies behauptet eine Studie von Forschern der nationalen Gesundheitsbehörden Schwedens und Finnlands, die das Infektionsgeschehen beider Ländern verglichen hat.

Hintergrund: Finnland hatte seine Schulen zeitweise geschlossen, Schweden ließ sie auch während der ersten Pandemiehochphase geöffnet. Während in Finnland 8,2 Prozent aller Corona-Erkrankten Kinder sind, so sind es in Schweden nur 2,1 Prozent.

Das brisante Ergebnis der Studie: „Die Schulschließungen hatten keinen messbaren Effekt auf die Zahl der Covid19-Fälle unter Kindern.“ Kinder seien nicht die Hauptrisikogruppe des Coronavirus und spielten „eine weniger wichtige Rolle für die Übertragung“.

Auch das Ansteckungsrisiko für schwedische Lehrkräfte verglichen mit anderen Berufen wurde analysiert. Die Bilanz: Laut Auswertung gebe es keine erhöhte Infektionsrate bei Lehrern.

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss: „Die negativen Auswirkungen der Schulschließungen müssen gegen die Auswirkungen der Maßnahme auf die Pandemie-Verbreitung abgewogen werden.“

Tägliche gemeldete Corona-Neuinfektionen in Schweden – Infografik

Eine separate Studie des unabhängigen schwedischen Karolinska-Instituts hat derweil den mentalen Zustand und den Bildungsgrad von Kindern in verschiedenen EU-Staaten verglichen. Ergebnis: Schüler in Schweden schnitten dabei am besten ab. Allerdings gilt das skandinavische Land generell als überdurchschnittlich gut was Bildung angeht.

Zum Vergleich: In Schweden gab es bisher etwa 77 000 bestätigte Corona-Fälle (circa 5600 Tote), in Finnland liegt die Zahl der Corona-Infizierten bei 7300 (330 Tote). Schweden hat mit weniger strikten Maßnahmen auf die Pandemie reagiert als die meisten anderen europäischen Länder. Neben Schulen blieben auch Geschäfte und Restaurants dauerhaft geöffnet.

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