Corona-Ausbruch nach Großfamilien-Feiern: Strengere Regeln in Göttingens Schulen

68 Infizierte ++ Hochhaus-Komplex ist Hotspot

In diesem Göttinger Hochhaus-Komplex befinden sich 60 der rund 700 Bewohner in Quarantäne

In diesem Göttinger Hochhaus-Komplex befinden sich 60 der rund 700 Bewohner in Quarantäne

Foto: Swen Pförtner / dpa

Göttingen (Niedersachen) - Der Corona-Ausbruch in Göttingen hat auch weitreichende Folgen für mehrere hundert Schüler. Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich auch 57 Kinder und Jugendliche, teilte die Stadt am Montagabend mit. Daher werden in 13 Schulen die Sicherheitsvorkehrungen angepasst.

Dazu zähle unter anderem die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf dem Schulgelände und in den Gebäuden, ausgenommen sind Klassenräume.

Unterdessen stieg die Anzahl der Personen, die sich nach mehreren privaten Familienfeiern in der niedersächsischen Universitätsstadt mit dem Coronavirus infiziert haben auf 68 Menschen an. Die Ergebnisse weiterer Tests stünden noch aus, teilte die Stadt mit.

Eine Person werde weiterhin stationär behandelt. Insgesamt seien derzeit 203 Kontaktpersonen ersten Grades (darunter die 57 Kinder und Jugendliche) in Stadt und Landkreis Göttingen identifiziert worden, hieß es. Alle hätten eine Quarantäneverfügung erhalten und sind aufgefordert sich testen zu lassen.

Statistik: Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner – Infografik

Hochhaus-Komplex als Hotspot ausgemacht

Ein Hotspot ist das Iduna-Zentrum: In dem heruntergekommenen Hochhaus-Komplex mit 17 Etagen wurden 60 der rund 700 Bewohner isoliert! Der Beton-Klotz gilt als sozialer Brennpunkt.

In ganz Niedersachsen (u.a. Salzgitter, Osnabrück oder dem Eichsfeld Kreis) und in NRW wurde für weitere 140 Menschen Quarantäne angeordnet.

▶ Die Betroffenen sollen am vorvergangenen Wochenende an größeren Familienfeiern teilgenommen haben. Einige hätten auch eine illegal geöffnete Shisha-Bar besucht, die vom Ordnungsdienst der Stadt Göttingen geschlossen wurde. Was fassungslos macht: Die Verfolgung der Infektionskette wird erschwert, weil sich einige Betroffene einem Corona-Test bislang verweigert haben. Ein Mann soll nach Medienberichten gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen haben und von der Polizei in eine städtische Wohnung untergebracht worden sein. Eine Stadt-Sprecherin jedoch betont, es liege keine richterliche Anordnung zur Überwachung einer Person vor. Bei den meisten Infizierten traten bisher keine Symptome auf. Ein Mann muss im Krankenhaus behandelt werden. Landesweit stieg die Zahl der Corona-Fälle gestern auf 12021 (+22), die Zahl der Toten auf 597.

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