Kontrolle spielt keine Rolle: Sylt außer Rand und Band
Sylt – Der Dornröschenschlaf ist vorbei! Nach zwei Monaten Corona-Einreisesperre und null Touristen strömten zu Pfingsten Menschen aus ganz Deutschland auf die Nordsee-Insel.
SYLT AUSSER RAND UND BAND!
Im In-Lokal „Sansibar“ relaxten bei 20 Grad Promis wie Dieter Bohlen, Til Schweiger oder Franziska van Almsick wie im Hochsicherheitstrakt: Ordner ließen Gäste nur abgezählt herein, es gibt nur noch die Hälfte der Tische. „Sansibar“-Wirt Herbert Seckler (68): „Die Menschen sind sehr dankbar, dass sie hier geschützt essen und trinken können.“
Im Nobelort Kampen am Sonnabend dagegen das Gegenteil: Bis zu 3500 überwiegend junge Leute feierten am Strand vor dem Lokal „Buhne 16“ – Corona-Mindestabstand Fehlanzeige. Die Polizei machte den Strand dicht.
„Die Leute kamen von allen Seiten"
Kampens Bürgermeisterin Stefanie Böhm (55): „Die jungen Leute sind in Feierlaune, was aber in der heutigen Zeit nicht geht. Das haben sie komplett ausgeblendet.“ Und: „Die Leute kamen von allen Seiten, man kann nicht alles steuern.“
Mit verschärften Kontrollen konnten dann immerhin weitere Massen-Partys verhindert werden.
Und auch bei der Anreise zur Nordsee-Insel ging einiges schief: Obwohl Tagestouristen zu Pfingsten auf Sylt verboten waren, gab es keinerlei Corona-Kontrollen durch die Polizei. BILD-Nachfrage bei Nikolas Häckel. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt: „Das Verbot für Tagestouristen besteht. Meines Wissens hat die Innenministerin polizeiliche Kontrollen zugesagt.“ Tim Radtke, Sprecher des Innenministeriums Schleswig-Holstein: „Verantwortlich ist das jeweilige Ordnungsamt vor Ort. Dieses kann die Polizei um Unterstützung bei den Kontrollen für Tagesgäste bitten. Dieses ist nach unseren Informationen nicht erfolgt.“
Polizei & Feuerwehr im Einsatz
In Kampen trieb morgens um 7.33 Uhr die Leiche einer Frau (etwa 25-40) im Wasser. Die Polizei ermittelt. In Westerland ging ein Cabrio in Flammen auf und in einem Appartement brannte Essen in der Küche.