Bewährungsstrafe für Sabri H.: Vater des Opfers will neuen Prozess gegen Totprügler

Der Sohn von Karsten Hempel (55) starb bei einer Prügelei

Der Sohn von Karsten Hempel (55) starb bei einer Prügelei

Foto: Holger John / VIADATA
Von: THILO SCHOLTYSECK

Wittenberg – Eine milde Bewährungsstrafe für den Totprügler vom Arsenalplatz. Verteidigung, Staatsanwalt und die fünf Jugendrichter hatten sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit darauf geeinigt, dass der Angeklagte nicht hinter Gitter muss.

Doch sie haben die Rechnung ohne den Vater des Opfers gemacht. Er geht in Revision. Karsten Hempel (54) will erreichen, dass Sabri H. (20) seine Haftstrafe auch verbüßt.

Vor zweieinhalb Jahren prügelte der junge Syrer mehrfach auf sein Opfer Markus Hempel (30) ein. Bilder einer Überwachungskamera belegen dies. Der Wittenberger stürzte zu Boden, erlitt eine tödliche Kopfverletzung.

Die Richter werteten dies als Körperverletzung mit Todesfolge, verurteilten Sabri H. zu zwei Jahren Haft auf Bewährung.

Nebenklage-Anwalt Thomas Seifert: „Im Prozess wurde deutlich, dass der Angeklagte nach der Tat in Verdeckungsabsicht flüchtete. Er hatte aber eine Garantenstellung inne, hätte für sein Opfer Hilfe holen müssen.“

Mit seiner Revision will der Jurist einen Rechtsfehler im Urteil beweisen. „Der Angeklagte hätte wegen Totschlags oder versuchten Mordes verurteilt werden müssen.“

Jetzt muss der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entscheiden.

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