Ein gestoppter Zug wurde zum Symbol dafür, wie blank die Nerven zurzeit in den Alpenländern liegen. Am Sonntagabend wurde der Eurocity 86 von Venedig nach München kurz vor dem Brenner gestoppt. Zwei Deutsche seien beim Halt in Verona mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus ausgestiegen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Rasch zeigte sich, die Testergebnisse sind negativ.

Doch die Situation war bereits ein wenig entglitten. Auf Anweisung des Tiroler Katastrophenschutzes wurde der Schienenverkehr zwischen Österreich und Italien vorläufig eingestellt. 500 Passagiere saßen auf der italienischen Seite des Brenners fest. Schnell war der Südtiroler Zivilschutz vor Ort, und die Tiroler Landes- sowie die österreichische Bundesregierung schalteten sich ein. Als die Züge kurz vor Mitternacht wieder fahren durften, verkündete Innenminister Karl Nehammer aus Wien: Bei allen Passagieren, die in Österreich aussteigen, werden Identitätsfeststellungen vorgenommen.