Tesla darf auf dem Gelände seiner geplanten Fabrik im brandenburgischen Grünheide weiter Bäume roden. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Die gesetzlichen Voraussetzungen seien gegeben. Die Beschwerden von zwei Umweltverbänden gegen die Rodungen wurden damit zurückgewiesen. Tesla kann noch vor Beginn der Vegetationsperiode weiter Bäume auf zunächst einem 90 Hektar großen Teil des Geländes fällen. Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes ist nicht anfechtbar.

Das Brandenburger Landesumweltamt hatte den vorzeitigen Beginn der Rodung gebilligt, allerdings steht die komplette Genehmigung für den Bau der Fabrik noch aus. Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern hatten die Rodung auf dem Gelände deshalb stoppen wollen. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) wies die Eilanträge beider Verbände jedoch in der vergangenen Woche ab. Als die Grüne Liga daraufhin Beschwerde einlegte, untersagte das OVG vorerst die weitere Waldrodung.

Das Gericht nahm dies nun zurück und teilte in seiner Begründung mit, die gesetzlichen Voraussetzungen für den vorzeitigen Beginn der Errichtung der Anlage seien zu Recht bejaht worden. Die zuständige Behörde habe den Ablauf der Einwendungsfrist im Rahmen der öffentlichen Beteiligung bis März nicht abwarten müssen, weil sie über die erforderlichen Erkenntnisse verfüge, um zu beurteilen, ob das Vorhaben voraussichtlich genehmigungsfähig sei.

Die Grüne Liga zeigte sich enttäuscht. "Wir waren optimistisch, dass es anders ausgeht", sagte Anwalt Dirk Teßmer. Der Versuch eines Vergleichs der Grünen Liga Brandenburg mit Tesla war zwischenzeitlich gescheitert. Darüber hatten die Bild-Zeitung und die Berliner Zeitung berichtet. Der Grund dafür war laut dem Bericht, dass der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern seine Beschwerde gegen den abgewiesenen Eilantrag nicht zurücknimmt.

Wegen des Beginns der Vegetationsperiode sollte die Rodung auf dem Gelände bis Ende Februar abgeschlossen sein. Das Gelände, auf dem der Wald steht, ist als Gewerbegebiet ausgewiesen. Tesla hatte angekündigt, mehr als die gefällte Waldfläche neu zu pflanzen. Der Autokonzern will in Grünheide ein Werk für die Produktion von bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr bauen. Die ersten Fahrzeuge sollen bereits 2021 vom Band rollen. Dafür will der US-Konzern mehrere Milliarden Euro investieren.