Vor über zehn Jahren sollte es in Deutschland eigentlich beginnen: das Zeitalter der intelligenten Stromzähler. Dann verzögerten Sicherheitsbedenken und die nötige Anpassung Dutzender Gesetze und Normen das Projekt immer weiter. Jetzt aber kann es endlich losgehen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat drei Hersteller von intelligenten Stromzählern (Smart Meter) zertifiziert und damit die Voraussetzung für eine flächendeckende Einführung geschaffen.

Das BSI spricht bereits von einem "Meilenstein für die Energiewende". Das ist allerdings eine reichlich vollmundige Ankündigung. Tatsächlich verändert sich für 90 Prozent aller deutschen Haushalte erst einmal gar nichts. Sie verbrauchen weniger als 6000 Kilowattstunden Strom im Jahr und dürfen ihren alten Stromzähler einfach weiterlaufen lassen – egal, ob es sich dabei noch um einen schwarzen Kasten mit drehendem Rädchen handelt oder um ein weißes Gerät mit Digitalanzeige. Beide Zählertypen erfassen lediglich den Verbrauch und müssen am Standort abgelesen werden.