Prinz Harry hofft jetzt auf „friedvolleres“ Leben: War Rassismus gegen Meghan das Problem?

Harry und Ehefrau Meghan (hier bei einem royalen Pflicht-Termin 2018) beginnen nun ihr neues Leben in Kanada

Harry und Ehefrau Meghan (hier bei einem royalen Pflicht-Termin 2018) beginnen nun ihr neues Leben in Kanada

Foto: WireImage/Getty Images

Harry (35) und seine Meghan (38) sind weg! Am Montag flog der Prinz aus London nach Vancouver, lässt den Buckingham Palace und die royalen Verpflichtungen hinter sich. In Kanada beginnt er nun mit seiner eigenen, kleinen Familie ein neues Leben.

Das sieht ab sofort so aus, dass Harry und Meghan nicht mehr hauptberuflich Repräsentanten der Krone sind, sondern arbeiten wollen, um finanziell unabhängig zu werden.

Vor allem aber soll das neue Leben „friedvoller“ sein. Dieses klare, starke Wort wählte der Prinz in einer ersten Megxit-Ansprache.

Genauer heißt es: Harry lasse nun alles hinter sich, was er gekannt habe, in der Hoffnung auf ein friedvolleres Leben. Und es mache ihn traurig, dass es nun so weit gekommen sei – aber es habe keine andere Möglichkeit als diese gegeben.

Sie sind raus! Harry und Meghan kehren der Monarchie in England den Rücken zu

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Foto: POOL New / Reuters

Harry nahm Meghan schon früh in Schutz

Zwischen den Zeilen spricht Harry damit vor allem das Leben seiner Frau Meghan an. Die US-Amerikanerin mit einer afroamerikanischen Mutter war in England in den vergangenen drei Jahren unter anderem rassistischen Beleidigungen und diskriminierenden Anfeindungen ausgesetzt.

Immer im Zentrum der Öffentlichkeit, wurde Meghan auf der einen Seite von vielen Royal-Fans geliebt und gefeiert; und auf der anderen Seite als Störenfried und Außenseiter gesehen, der alles kaputt macht.

Prinz Harry nahm Meghan das erste Mal öffentlich in Schutz, als sie erst ein paar Monate zusammen waren

Prinz Harry nahm Meghan das erste Mal öffentlich in Schutz, als sie erst ein paar Monate zusammen waren

Foto: Toby Melville / Reuters

Die Kritik an Meghan und Faszination für sie ging schon im November 2016 – noch im frühen Stadium ihrer Beziehung – so weit, dass Prinz Harry seine Freundin öffentlich in Schutz nahm.

▶︎ Über sein Sekretariat ließ er eine Erklärung veröffentlichen, in der er Schauspielerin Meghan Markle als seine Freundin bezeichnet und den Umgang der Presse mit der Beziehung kritisiert.

Was für ein Strahlen! Hier verkünden Harry und Meghan im November 2017 ihre Verlobung

Was für ein Strahlen! Hier verkünden Harry und Meghan im November 2017 ihre Verlobung

Foto: Getty Images Entertainment/Getty

„Prinz Harry sorgt sich um Miss Markles Sicherheit und ist schwer enttäuscht, dass es ihm nicht möglich war, sie zu schützen“, heißt es. Und weiter: „Es wurde eine Grenze überschritten. Seine Freundin, Meghan Markle, wurde Ziel einer Welle voller Schikanen.“

Auch von Hass-Kommentaren und Rassismus in den sozialen Medien ist in dem Statement die Rede. Harry machte mit diesem Appell außerdem deutlich, dass diese Schikane nicht „Teil des Spiels, wenn man sich einen Royal angelt“ sei. Sondern ihr Leben.

Meghan bei ihrer Hochzeit im Mai 2018 mit Mama Doria

Meghan bei ihrer Hochzeit im Mai 2018 mit Mama Doria

Foto: OLI SCARFF / AFP

Drei Jahre später schlug öffentliche Häme dann auf den gemeinsamen Sohn Archie über! Etwas, was das Fass zum Überlaufen brachte und Harrys und Meghans Wunsch nach einem neuen Leben bestärkte?

Rassismus-Skandal um Baby Archie

▶︎ Im Mai 2019 verglich der damalige BBC-Radiomoderator Danny Baker den gerade geborenen Sohn von Meghan und Harry mit einem Affen.

Hier stellen Harry und Meghan ihren Sohn Archie am 8. Mai der Welt vor

Hier stellen Harry und Meghan ihren Sohn Archie am 8. Mai der Welt vor

Foto: REUTERS

Per Geschmacklos-Tweet machte sich Baker über Archie lustig, beleidigte ihn rassistisch: Der Moderator postete eine alte Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Paares, das einen Schimpansen an der Hand hält. Zum Foto schrieb er: „Das Royal-Baby verlässt das Krankenhaus“.

Der Tweet schlug hohe Wellen – am Ende wurde Danny Baker gefeuert.

Rassismus gegen Meghan

Einen Laufpass wegen rassistischer Beleidigungen gab es schon ein Jahr zuvor – 2018 trennte sich der nationalkonservative Politiker Henry Bolton von seiner Freundin Jo Marney. Diese hatte sich abschätzig über Meghan geäußert.

Marney, Brexit-Anhängerin und selbsternanntes Model, zog per Textnachrichten an einen Freund über Meghan Markle her. Die war zu diesem Zeitpunkt Harrys Verlobte. Marney soll sich vor allem über Meghans „dunkle Hautfarbe“ echauffiert haben.

Marney entschuldigte sich daraufhin öffentlich, doch ihren damaligen Partei-Job war sie schnell los. Und kurz danach auch ihren Freund.

„Es ist sehr entmutigend“

Im November 2017 verlobten sich Harry und Meghan, teilten dieses pure Glück kurz danach mit der ganzen Welt. In einem ersten Interview mit der BBC sprach Markle damals aber nicht nur von den Freuden des Antrags, sondern auch über die Schattenseiten.

Von BBC-Moderatorin Mishal Husain auf das Thema Rassismus angesprochen, sagte Meghan: „Es ist sehr entmutigend. Und es sei „eine Schande, dass so eine Stimmung in der Welt herrscht, dass sich Menschen so sehr darauf fokussieren. Dass es diese Diskriminierung gibt“.

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Viele Menschen würden sich, so Meghan, nur darauf stürzen, dass sie das Kind einer afroamerikanischen Mutter und eines weißen Vaters sei.

Dass das Thema Diskriminierung auch nicht vor den schweren Königsmauern des Buckingham Palace Halt macht, zeigte sich schon 2017. Damals trug Prinzessin Michael eine „besondere“ Brosche zum Essen mit Harry und Meghan.

Beim traditionellen „Christmas Lunch“ wurde Meghan als Neu-Verlobte damals in die royale Familie eingeführt, lernte viele Verwandte von Harry kennen. Ein Familienmitglied griff bei der Outfit-Wahl allerdings deutlich daneben: Prinzessin Michael von Kent, Ehefrau eines Queen-Cousins.

Diese Brosche wählte Prinzessin Michael zum ersten Treffen mit Meghan Markle

Diese Brosche wählte Prinzessin Michael zum ersten Treffen mit Meghan Markle

Foto: UK Press via Getty Images

▶︎ Die Prinzessin trug eine „Blackamoor“-Brosche, die als rassistische Beleidigung gegen Meghan verstanden werden kann.

Der „Blackamoor“-Schmuck (zu deutsch: Mohren-Schmuck) zeigt schwarze Männer in Diener- oder Sklavengewändern.

Auch Prinzessin Michael von Kent entschuldigte sich später öffentlich, sagte, sie wolle die Brosche nicht mehr tragen, und dass sie nicht die Absicht hegte, Meghan zu beleidigen.

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