Wer spielt wann gegen wen?

Auch 2020 gilt: Mehr Liebe! Mehr Herz! Also los:

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Hertha gegen Bayern. Die Hinrunde bot den Fußballfans so manch volksfesthaftes, wenn auch leicht trashiges Spektakel. Die Rückrunde wirft uns sogleich ein weiteres Knallbonbon zu. Gernegroß Hertha trifft auf Bayern, den wahren Riesen, Jürgen Klinsmann auf seinen Ex. Der hat ihn im April 2009 entlassen. Seitdem, nur mal so, ging es mit dem FC Bayern gewaltig bergauf. Doch heute braucht der FC Bayern, darauf wies der Trainer Hansi Flick öffentlich hin und das bestätigte die 2:5-Niederlage in Nürnberg am vergangenen Samstag, neue Spieler. Ein Stürmer wär' nicht schlecht, gegen einen weiteren Mittelfeldspieler würde er sich nicht wehren und die Abwehrleute gehen ihm auch aus. Was macht der FC Bayern in solchen Momenten? Er kauft einen Tormann, Alexander Nübel. Das Monopol FC Bayern verfügt ab Sommer also über die zwei besten Keeper des Landes und der Liga.

In Berlin haben Klinsmann, Head of Department, und Arne Friedrich, sein Performance Manager (Job Description im Original, die Red.) neue Benchmarks für den Big-City-Club ins Auge gefasst. Schnell noch den Abstiegskampf erledigen und ab 2021 soll es der Europapokal sein. Die Workloads im Trainingslager waren schon mal gut, die Spieler haben sich in Florida Unterwasser Work-outs unterzogen. Die Berliner Recruiter haben noch Santiago Ascacíbar aus Stuttgart geholt. Das ist zwar nicht ganz die Liga der ebenfalls gehandelten Draxler, Götze und Xhaka, aber der Argentinier soll der neue Owner im defensiven Mittelfeld sein. Auch im Angriff will Hertha bald neue Unique Selling Points setzen. Klinsmann ist seit vier Spielen ungeschlagen und eine gültige Trainerlizenz, das sind doch Peanuts. Das Duell mit den Bayern ist sogleich der nächste Milestone für den neuen Weg der Hertha. It goes about the sausage for Klinsmann.

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Düsseldorf gegen Bremen, der Drittletzte gegen den Vorletzten, die beiden Mannschaften mit der schlechtesten Tordifferenz der Liga. Die Fortuna bot zwar manchen miesen Kick, steht ungefähr da, wo man sie vor der Saison erwartet hatte. Über sie macht man sich keine großen Sorgen, sie scheint nervlich gewappnet für den Abstiegskampf. Gerade die Duelle mit direkten Konkurrenten liegen ihr. Bremen hingegen geht mit Bammel in die Rückrunde. Der technisch beschlagenen Mannschaft, die sich vor der Saison freilich woanders verortet sah, mangelt es für die unglamourösen, bisweilen schmutzigen Aufgaben, die am Tabellenende zu erledigen sind, an Punch und Tempo. Werder hat die meisten Gegentore kassiert, was in dieser Schießbudenliga wirklich etwas heißt. Kevin Vogt, der frühere Hoffenheimer Kapitän, kam zur Unterstützung in den Norden. Er tauscht Champions League, in der er vergangene Saison noch spielte, gegen den bangen Blick auf das Tabellenende. An der Weser tröstete man sich in den spielfreien Wochen mit der Weisheit: Es kann nur besser werden als in der miserablen Hinrunde. Das stimmt natürlich nicht, der Tabellenletzte Paderborn rückt immer näher. Das Verletzungspech hält übrigens an, diesmal hat es Florian Kohfeldt am Fuß erwischt. Bremens Trainer coacht zurzeit aus dem Homeoffice.

Wer steht im Blickpunkt?

Markus Schubert, eigentlich Schalkes zweiter Torhüter. Weil aber Schalkes Stammtorhüter Alexander Nübel nach einem üblen Foul aus der Hinrunde noch zwei Spiele lang mit einer Sperre aussetzen muss, darf Schubert an diesem Freitag ran, wenn die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach beginnt. Oder bleibt er auch danach im Tor? Ob Nübel, der Baldbayer und potenzielle Nationaltormann, ins Schalker Tor zurückkehrt, ist ungewiss. Nach dem Bekanntwerden seines Wechsels zu den Bayern entzog Trainer David Wagner Nübel die Kapitänsbinde. Das Schalker Talent zieht, wie es aussieht, die Ersatzbank der Bayern gegenüber dem Stammplatz auf Schalke vor. Denn Manuel Neuer, inzwischen wieder fit und in Form, wird sich nicht so ohne Weiteres verdrängen lassen. Außer Neuer wechselt selbst nochmal den Verein, hier und schwappt auch schon ein solches Gerüchtlein durch München. Zudem steht die Vermutung im Raum, Bayern habe Nübel in den Verhandlungen mehr Spiele versprochen, als der Platzhirsch Neuer ihm gewähren will. Niemand versteht Nübel und alle fragen sich: Wirft da einer seine Karriere weg?