Die AfD hat im Bundestag ihren fünften Kandidaten für das Amt eines Vizepräsidenten zur Wahl gestellt - und ist auch mit ihm im ersten Anlauf gescheitert. Der aus Bautzen stammende Abgeordnete Karsten Hilse erhielt nicht die erforderlichen 355 Stimmen.

Für den 55 Jahre alten gelernten Elektromonteur und späteren Polizeibeamten stimmten nur 154 Abgeordnete. Es gab 473 Nein-Stimmen und 30 Enthaltungen.

Zuvor waren bereits vier andere AfD-Abgeordnete gescheitert: Zuletzt traf es im Dezember Paul Viktor Podolay, davor schon Albrecht Glaser, Mariana Harder-Kühnel und Gerold Otten. Sie fielen alle in drei Wahlgängen durch. Laut der Geschäftsordnung des Bundestags steht jeder Fraktion ein Vizepräsidentenposten zu, sie muss für ihren Kandidaten aber eine Mehrheit im Plenum bekommen. Die Abgeordneten sind in ihrer Wahl frei.

Aus Sicht der AfD ist die Nicht-Wahl ihrer Kandidaten ein undemokratischer Akt der Ausgrenzung. Die Abgeordneten der anderen Fraktionen begründen ihr Nein mit der politischen Einstellung und früheren Äußerungen der Kandidaten, andere argumentieren mit ihrer generellen Ablehnung der AfD.