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Mit "Gaunerzinken" markiert? Anwohner bemerken "Einbrechercodes" an ihren Häusern – Polizei hat verblüffende Erklärung

Einbrecher mit Brecheisen
Deutschland gilt bei vielen als Eldorado für Einbrecher. Securitas, das größte Sicherheitsunternehmen Deutschlands, hat seine Kundendaten aus dem Jahr 2018 ausgewertet. Das berichtet "Bild" auf seiner Website. Ingesamt sind die Einbruchsalarme rückläufig, allerdings auf einem hohen Niveau. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Fälle sogar um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wo wird eingebrochen?


Am häufigsten betroffen sind Gewerbe-Immobilien, allen voran Banken und Sparkassen. Dahinter folgen Getränkemärkte, Lebensmittelhandel, sonstiger Einzelhandel sowie Herstellerbetriebe.
1. Banken und Sparkassen
2. Getränkemärkte/Lebensmittelhandel
3. sonstiger Einzelhandel
4. Herstellerbetriebe

Wann wird eingebrochen?


Im Firmen brechen Diebe bevorzugt nachts ein, wenn Büros oder Produktionsräume verlassen sind und draußen niemand unterwegs ist. In Wohnungen und Privathäuser kommen die Diebe dagegen am häufigsten früh morgens in der Dämmerung - wenn die Bewohner das Haus schon verlassen haben.

Wie wird eingebrochen?


In Wohnungen und Häusern nutzen Diebe am liebsten Türen und Fenster im Erdgeschoss. Auch durch Wintergarten oder Keller verschaffen sie sich gern Zutritt. Bei Firmen nutzen die Einbrecher dagegen eher direkt die Eingangstüren, Fenster oder Nebeneingänge. Besonders gefährdet sind Glastüren.

Die Sorge war groß: Mehrere Anwohner in Hamburg glaubten, dass ihre Häuser von Kriminellen markiert wurden, um dort später einzubrechen. Die Polizei ermittelte und konnte letztlich schnell Entwarnung geben.

Große Erleichterung in Eimsbüttel: Nachdem sich zuletzt mehrere Anwohner des Hamburger Stadtteils verängstigt an die Polizei gewandt hatten, können sie nun aufatmen – und wohl auch wieder wesentlich entspannter schlafen. Was war passiert? Wie die "Hamburger Morgenpost" zuerst berichtete, waren Anwohnern der Rellinger Straße in der Vergangenheit vermeintliche Gaunerzinken an ihren Haustüren aufgefallen. Mit diesen Geheimcodes markieren Kriminelle immer wieder Häuser oder Wohnungen, um sie als lohnenswerte Objekte zu kennzeichnen, sich untereinander auszutauschen oder um sich gegenseitig Tipps zur optimalen Einbruchszeit zu geben.

"Es ist die Ungewissheit, die einen fertig macht", zitierte die Zeitung eine anonym bleiben wollende Anwohnerin, deren Wohnung auch markiert worden war. Bei ihr, führte die Frau aus, sei gar ein doppeltes Zeichen aufgemalt worden. "Das bedeutet wohl, dass sie eher morgens bei mir einbrechen wollen, weil ich meistens noch spät wach bin." Doch weit gefehlt.

Polizei Hamburg lobt Verhalten der Anwohner

Wie sich nun herausstellte, waren es nicht irgendwelche Kriminelle, die die Zinken aufgemalt hatten, sondern Paketboten. Demnach schickte die Polizei am Mittwoch einen sogenannten Bürgernahen Beamten nach Eimsbüttel, der das Gespräch mit den besorgten Anwohnern suchte, wie die "Hamburger Morgenpost" schreibt. Der Polizist konnte letztlich schnell Entwarnung geben.

Wie die Hamburger Polizei nach dem "Einsatz" in Eimsbüttel auf Twitter mitteilte, habe man keinen Zusammenhang zwischen den angeblichen Gaunerzinken und Einbrüchen belegen können. Stattdessen hätten mehrere Paketboten berichtet, "dass in der Branche entsprechende Zeichen genutzt werden, um 'paketannahmewillige" Anwohner zu markieren". 

Die Sorge der Anwohner war in diesem Fall also unberechtigt, wenn auch verständlich. Die Polizei jedenfalls lobte das vorbildliche Verhalten der Bürger. Man bewerte es positiv, "dass viele Anwohner aufmerksam waren, entsprechende Zeichen wahrgenommen und sich an uns gewandt haben", twitterte die Behörde.

Quellen: "Hamburger Morgenpost" (1) und (2) / Twitter

mod

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