«Big in Japan» – das ist nicht nur der Songtitel eines Alphaville-Hits, sondern gilt auch für Heidi. Schon in den 1920er-Jahren erschienen erste Übersetzungen von Spyris Buch. Der definitive Durchbruch gelang Heidi aber in der Nachkriegszeit, als sich die Leute nach der Verwüstung nach unberührter Natur und einer heilen Welt zu sehnen schienen.
1974 dann flimmerte «Arupusu no shojo Haiji» in Japan über die TV-Bildschirme – und wenig später wurde die Animeserie in über 20 Ländern ausgestrahlt. Der Grosserfolg von Johanna Spyris Romanfigur in Japan geht deshalb auch auf Isao Takahata, Hayao Miyazaki und Yoichi Kotabe zurück. Letzterer hat Heidi in der Serie gezeichnet und ist dafür verantwortlich, dass in vielen Ländern Heidi als das Mädchen mit dunklem Bob und kreisrunden, roten Backen bekannt ist.
Doch das japanische Filmteam hat sich damals nicht etwa einfach im fernen Inselstaat überlegt, wie Heidi und sein Leben denn aussehen könnte. Sondern es verbrachte Anfang der Siebzigerjahre einen Monat in der Schweiz – vor allem in Heidis Heimatdorf Maienfeld und in einer Alphütte auf dem Ochsenberg –, um das Setting der Serie möglichst realitätsnah zu gestalten.
Das Alpenmädchen wird bis heute als Tourismuswerbefigur eingesetzt. Nicht nur, aber auch in Japan, wo die Sehnsucht nach Idylle, Ruhe und Natur in der hoch technologisierten Welt des Inselstaats noch immer gross scheint. Und: Kotabes Heidi-Bild – rote Backen, dunkle Haare – hält sich bis heute. 2015 etwa erschien eine von einem belgischen Studio realisierte Animationsserie. Das Aussehen Heidis basierte auf Kotabes Design aus den Siebzigern.
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