Jonas Thiel kauert vor dem Wandtresor und hantiert an kleinen, weissen Metallknöpfen auf der Tresor-Aussenwand. In einem bestimmten Rhythmus schiebt er sie nach links, nach rechts, dann hinauf und hinunter. «Es hat eine Weile gebraucht, um den Mechanismus herauszufinden», sagt Thiel, der seit mehr als 20 Jahren als Mieter in der städtischen Villa Winkelwiese in der Nähe des Kunsthauses wohnt.
Der Panzerschrank in der Kellermauer stammt von Ernst Gross (1870–1952), seinerzeit Direktor der Schweizerischen Kreditanstalt, der heutigen Credit Suisse. Der Bankier liess die Villa Winkelwiese 10 im Jahr 1932 erbauen. «Gross hat den Tresorschlüssel mitgenommen, und nach seinem Tod ging er verloren», vermutet Thiel. Seither konnte niemand mehr den Wandsafe öffnen.
Zwei Schlosser und ein Schlüsseldienst seien ebenfalls schon vor Ort gewesen, hätten aber ebenfalls vor dem Stahlkoloss in der Wand kapitulieren müssen. Der Mitarbeiter des Schlüsseldiensts meinte nur, derart alte Schlüssel könne man heute nicht mehr herstellen.
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