«Tanzen und Sex teilen dasselbe Instrument – den menschlichen Körper», so formulierte es die amerikanische Anthropologin Judith Lynne Hanna, und da sind wir schon mitten in der Antwort auf die Frage, warum uns Musik zum Tanzen bringt: weil der Mensch nicht anders kann. Sich rhythmisch zu einem Takt zu bewegen, gehört zum Homo sapiens wie der aufrechte Gang.
Tanzen scheint uns also irgendwie gutzutun. Trotzdem würden es viele von uns vorziehen, sich beim Zahnarzt auf den Schragen zu legen, als sich an einen Cha-Cha-Cha zu wagen. Warum bloss? Es muss daran liegen, dass Steppen etwas erfordert, was unsere zivilisierte Gesellschaft sonst gern zu vermeiden sucht: Kontrollverlust. Tanzen hat etwas Archaisches, Urwüchsiges, und das verträgt sich nun mal nicht mit Fitness-Trackern und Dry January.
Am Ende aber, egal ob in einer schummrigen Disco oder in der afrikanischen Savanne, tanzen wir immer aus demselben Grund: um zu kommunizieren. Erstaunlich nur, dass sich Männer – sonst stets zur Stelle, wenn sich ihnen eine Bühne bietet – für gewöhnlich in der Disziplin des Tanzens nicht eben hervortun. Nicht so meine Musik, sagen sie dann gern. Bin grad sehr durstig. Wollt eh gleich gehen. Irgend so was eben. Das ist schade. Für beide Geschlechter. Weil: siehe oben.
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