Heute soll Katalonien stillstehen. Die regionalen Gewerkschaften haben einen Generalstreik angesagt, aus fünf Richtungen wird um 17 Uhr ein «Sternmarsch für die Freiheit» Barcelonas Innenstadt erreichen.
Stattdessen hat sich der Konflikt mit Madrid Jahr für Jahr verschärft, und parallel dazu ist die Zustimmung der Katalanen zur Unabhängigkeit gestiegen. Waren 2006 nach Annahme des neuen Autonomiestatuts erst rund 15 Prozent für die Unabhängigkeit, so ist es aktuell schon knapp die Hälfte der Bevölkerung.
Nach der hohen Zustimmungsrate zur Unabhängigkeit bei allerdings tiefer Wahlbeteiligung liess Rajoy zunächst Gesprächsbereitschaft signalisieren für den Fall, dass die katalanische Regierung auf die Erklärung der Unabhängigkeit verzichtete, was sich als Finte erwies. Schliesslich führte das logische Nein der katalanischen Parteien in der Vertrauensabstimmung im spanischen Parlament im Juni 2018 mit zum Ende von Rajoys politischer Karriere.
Die Selbstbestimmung der Katalanen war darin ein zentraler Punkt, akzeptabel ist sie allerdings für keine spanische Regierung, die wiedergewählt werden will. Puigdemont und seine Getreuen denken längerfristig. Die drohende Wirtschaftskrise schreckt sie weniger als die Hoffnung, in einer zugespitzten Situation neue Anhänger für das nationale Projekt mobilisieren zu können.
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