Und auf der Fassade tanzt ein Naegeli

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Jung und frisch will man sein am Haus von Stemann und Blomberg – das spiegelte sich auch im Saison-Auftakt.

Eigentlich findet die Willkommenssause heute Donnerstag im Pfauen statt: In «Liars! – Das Ensemble stellt sich vor» haben die 36 Neuen ihren Auftritt. Aber einen grossen Bahnhof machte das Schauspielhaus Zürich schon am Mittwoch, als es in den Schiffbau zur allerersten Vorstellung unter der neuen Intendanz von Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg lud.

Nein, die beiden Herren – in Jeans und Pulli der jüngere, in rot-gestreiftem Jackett überm zerknitterten T-Shirt der ältere –, brauchten dafür keine Bühne, sondern gaben sich auf ebener Erde leger und zugänglich. Sie suchten zuerst das Bad in der Menge, die das Schiffbau-Foyer flutete, schüttelten Hände, um dann in lockerer Runde vor den Theateraufführungen eine kleine Ansprache zu halten.

Ein anderes dieser Projekte ist die in Neon-Farben leuchtende, begehbare Installation «Das Internet» von Alexander Giesche: eine flimmernde Kiste, in der man das Phänomen des unaufhörlich pulsierenden Webs sozusagen auf der eigenen Netzhaut erleben kann; bei einem verwirrenden Tauchgang im Lichtmeer.Auf der Fassade des Schiffbaus wiederum tanzt ein Naegeli: Ein Strichmännchen des Sprayers von Zürich erleuchtet pink die Nacht.

Mit «Flex» – wo sechs weibliche Jugendliche auftreten, die dagegen anrennen, dass frau schön, scharf und schüchtern sein muss – setzte Gürler also das Haus selbst ins Szene. Denn, so Stemann, die Frage sei doch, wie es gelinge, dass der Nachwuchs, die Jugend, sich für Theater interessiere, ja aktiver Teil des Hauses werde. «Auf Augenhöhe» solle ihnen begegnet werden, unterstrich von Blomberg.

Überhaupt scheint «Auf Augenhöhe» das heimliche Motto des neuen Schauspielhauses zu sein. Die Hausregisseure, die Schauspielerinnen, die Intendanten: Sie alle führen es beständig im Mund. Man betrachtet sich als grosse künstlerische Gemeinschaft von über 350 Menschen, die einander wirklich ernsthaft zuhören und zusammen ins Unbestimmte unterwegs sind – eben jung sind. Und am Saisonauftakt fühlte es sich tatsächlich ein bisschen so an.

 

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