Nordirland stellt sich darauf ein, seine einst grösste Werft der Welt zu verlieren. Harland and Wolff in Belfast ist zahlungsunfähig geworden und hat die Arbeit eingestellt. Die Megawerkstatt, in der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Jahr für Jahr Ozeanriesen, Luxusliner und mächtige Kriegsschiffe vom Stapel liefen, hat keine Aufträge mehr und kann ihre Arbeiter nicht mehr bezahlen.
35'000 Beschäftigte hatte die Werft, als sie Überseedampfer für die legendäre White Star Line fertigte. Schwabes Neffe Gustav Wolff wurde in der Folge dieses Deals erst zum Assistenten und dann zum Partner Harlands. Dank wachsender Nachfrage nach Überseedampfern und grossen Schiffen aller Art bauten Harland und Wolff im Aufschwung der frühen Jahre ihr Gelände in Belfast zu einer der bedeutendsten Industrieanlagen der viktorianischen Ära aus.
Noch zu Zeiten des Titanic-Baus, als ein gutes Viertel der Bevölkerung Belfasts irisch-katholisch war, betrug der Anteil der Katholiken an der Harland-and-Wolff-Belegschaft keine acht Prozent. Als Ulsters Protestanten ihre Vorherrschaft vor Ort in Gefahr wähnten, verschärften sich die Spannungen. Katholiken, die es in die Werft schafften, mussten mit Repressalien rechnen. Kaum eine katholische Familie wagte es, sich in den protestantischen Quartieren am Rand der Werft anzusiedeln.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Herkunft: 20min - 🏆 50. / 51 Weiterlesen »
Herkunft: tagesanzeiger - 🏆 2. / 87 Weiterlesen »
Herkunft: 20min - 🏆 50. / 51 Weiterlesen »
Herkunft: tagesanzeiger - 🏆 2. / 87 Weiterlesen »