Was für ein Tag. Die Grabreden werden schon gehalten, die Nachrufe geschrieben, da ist die Premierministerin noch sehr lebendig und im Amt, hat noch nicht einmal ihren Rücktritt erklärt. Die Nachfolger paradieren schon, da ist der Platz, den sie einnehmen wollen, noch nicht mal frei. Mays Pressestelle verschickt aus Versehen eine leere E-Mail, in der das Abschiedsstatement der Premierministerin enthalten sein soll, dabei hat diese noch gar keines abgegeben.
Dann kommt sie, wie immer in schnellen, scheinbar entschiedenen Schritten, dabei war sie immer für ihre Zögerlichkeit und Unentschlossenheit bekannt gewesen. Normalerweise trägt May schwere, fast waffenartige Halsketten, an diesem Tag hat sie zartes Gold angelegt. Als wolle sie zum Abschied zeigen, wie verletzlich sie in Wahrheit ist.
Der dienstälteste Abgeordnete im Parlament, Tory und Ex-Minister Kenneth Clarke, ist einer der vielen besonnenen Köpfe an diesem historischen Tag, die sich fürchten. Dem Land stünden, sagt Clarke voraus, chaotische Wochen bevor. Das Ultimatum des 31.
May muss das alles nicht mehr interessieren. Sie wird Kochbücher lesen, durch Weizenfelder streifen, die Dinge tun, die sie nach eigenen Angaben gern hat, und dabei zusehen, wie sich ihre Partei weiter zerlegt. Sogar Michel Barnier, der EU-Chefunterhändler, hat sich zum Schluss bei ihr bedankt, weil es sich so gehört. Obwohl bekannt ist, wie unbeliebt Theresa May in Brüssel war.
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