Bitte erklären Sie mir, warum man Leute, die irgendwelche Melodien vor sich hin singen, summen, pfeifen oder zischen, für liebenswert und lebensfreudig hält, während man jene, die Selbstgespräche führen, zu therapiebedürftigen Spinnern degradiert. Evolutions- und zivilisationshistorisch betrachtet, ist menschliche Sprache doch viel mehr als tierischer Singsang.Also mich z. B.
Der erste ist sehr allgemeiner Art: Man fühlt sich einerseits einbezogen, denn man wird schliesslich zum Zuhörer gemacht, und andererseits abgewiesen: Das Selbstgespräch ist nicht an einen gerichtet, man ist nicht eingeladen, zu antworten. Man wird involviert, ohne dass man sich berechtigt fühlt, darauf irgendwie zu reagieren.
Der zweite Grund liegt in dem Verdacht, man habe einen Psychotiker vor sich, der mit einer oder mehreren inneren Stimmen diskutiert. Man begegnet solchen Menschen hin und wieder auf der Strasse oder im Tram; und manchmal wirken sie mit ihren einsamen Dialogen furchteinflössend. Dabei ist in der Regel die Furcht ganz auf ihrer Seite und das Furchteinflössende auf der Seite der unhörbaren inneren Stimmen.
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