Die erste Schweizerin, die den amerikanischen National Book Award gewonnen hat: die jurassische Autorin Elisa Shua Dusapin.Im Literaturbereich wünscht sich kaum jemand amerikanische Verhältnisse. Die US-Buchbranche gilt als hochgradig kommerzialisiert. Buchhandlungen zum Verlieben sieht man in den USA fast nur noch in TV-Serien. In der Netflix-Serie «You» erscheint der Buchhändler allerdings als Psychopath.
Elisa Shua Dusapin steht in einer ehrenwerten Tradition der Förderung von Schweizer Literatur in den USA: Max Frischs Spätwerk «Der Mensch erscheint im Holozän» hat 1979 in der Schweiz eher lustlose Rezensionen erhalten. Erst als die amerikanischen Medien Hymnen brachten, den Text gar zum «Book of the Year» krönten, kam es auch bei uns zu einem zweiten Rezeptionsschub. Heute gilt «Holozän» allgemein als Frischs bestes Buch.
Auch die verschiedenen Identitäten, die bei Elisa Shua Dusapin und in ihrem Roman zusammenkommen, haben die Jury des National Book Award beeindruckt. Ihre Mutter ist Südkoreanerin, ihr Vater Franzose, und sie wuchs zwischen Paris, Seoul und der Ajoie auf. In ihrem preisgekrönten Roman «Ein Winter in Sokcho» bleibt die Hauptfigur bei ihrer südkoreanischen Mutter, arbeitet in einer einfachen Pension, die es in keinen Reiseführer schafft.Ein Winter in Sokcho.
Der Roman «Ein Winter in Sokcho» ist selbst wie ein literarischer Kugelfisch: im Innern gefährlich, weil uns manche Themen fast bedrohlich nahekommen, aber wir können dieser Lesedelikatesse nicht widerstehen. Gerade beim Schlemmern, so Shua Dusapin, verrät sich in Korea eine «narzisstische Gesellschaft». Der Druck auf das Individuum und seine Präsenz ist gewaltig.
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