SBB lässt Unglückswagen in Deutschland modernisieren

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93 Wagen des Typs Einheitswagen IV der SBB werden von der Deutschen Bahn modernisiert. Sie hat sich gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt.

Die Einheitswagen IV sind das Rückgrat der SBB-Flotte. 496 der einstöckigen Wagen sind im Umlauf. Sie sind nach Jahrzehnten im Einsatz aber sanierungsbedürftig. Weil in den SBB-Werkstätten die Kapazität fehlt, mussten sich dieGefunden haben die SBB die Lösung in Deutschland. Die Deutsche Bahn wird 93 Wagen modernisieren. Dabei werden Korrosionsstellen beseitigt und die Wagenkasten frisch lackiert, wie die SBB heute mitteilt.

Der Grund für die Auslagerung: Weil gleichzeitig viele Modernisierungen und Revisionen laufen, etwa bei den Doppelstöckern des Typs IC 2000, fehle die Kapazität in den eigenen Werkstätten, schreibt die SBB.Erst einmal gaben die SBB Instandhaltungsarbeiten ins Ausland. An den ETR 610, dem Zug für den Verkehr von der Schweiz nach Italien, werden teilweise ebenfalls nicht in der Schweiz gewartet. Dies geschieht in Italien, wo die Züge auch gebaut wurden.

Die Einheitswagen IV haben zurzeit einen schlechten Ruf. Bei einem solchen Zug versagte der Einklemmschutz anfangs August, worauf ein Zugbegleiter zu Tode kam. Die Modernisierung habe aber keinen Zusammenhang mit dem Unfall, schreiben die SBB. Sie seien seit langem geplant gewesen. Die Ausschreibung für den Auftrag lief denn auch bereits im vergangenen August an. Die Deutsche Bahn hat sich nun gegen 2 Mitbewerbern durchgesetzt.

CVP-Nationalrat Martin Candinas, Mitglied der nationalrätlichen Verkehrskommission kritisiert den Entscheid gegenüber «20 Minuten». Er sagt: «Staatsnahe Betriebe haben eine besondere Verpflichtung, in der Schweiz Leistungen einzukaufen und die Industrie zu unterstützen.» Die Vergabe sehe er deswegen sehr kritisch und es müsse eine Ausnahme bleiben.

SEV-Gewerkschafter und SP-Nationalrat Philipp Hadorn zeigt sich ebenfalls kritisch. Er verlangt neue Regeln bei solchen Ausschreibungen, sagt Hadorn zu «20 Minuten». Der Bund habe als Eigner die Pflicht, nicht nur betriebswirtschaftliche Interessen, sondern auch Interessen der Volkswirtschaft, Beschäftigung sowie soziale, ökologische und Service-public-Interessen zu berücksichtigen.

 

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