an der politischen Gerissenheit ihres Chefs, und das will etwas heissen. Bröckelt da schon etwas? Bis vor zwei Wochen war Matteo Salvini ein Überflieger, konkurrenzlos. Nichts konnte ihm etwas anhaben, seine Gunst wuchs trotz Skandalen. Immer hiess es, Salvini habe seit der Parteiübernahme vor bald sechs Jahren keinen einzigen groben taktischen Fehler begangen.
Man hatte ihn vor Contes Abrechnung im Senat gewarnt. Die Seinen sahen die Schläge kommen. Doch Salvini sass da und kassierte zusehends ungläubig. Zunächst blies er genervt die Backen auf, manchmal lächelte er ironisch.
Salvini erhob sich von der Bank der Regierung, wie es die Senatspräsidentin angeordnet hatte, stieg hinauf zu den Rängen, wo seine Parlamentarier sassen, und hielt eine Rede ohne jede Struktur, ohne Anfang und Ende. Es war, als wähnte er sich wieder auf der Bühne einer Piazza oder auf einer Etappe seiner «Strandtour durch Italien». Da reicht es, dass er improvisiert, das Publikum ist ihm ja gewogen.
Doch so wichtig ist Wahrhaftigkeit in dieser Geschichte vielleicht gar nicht. Salvini schlüpft in die Rolle des Opfers – es ist die beste, die ihm geblieben ist nach dem missglückten Coup, seinem ersten taktischen Fehler.
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