Lonza-Chef Marc Funk hat einen Abgang gewählt, so wehmutsvoll, wie es vor ihm wohl noch kein Unternehmensleiter in der Schweiz getan hat. Funk hat dazu eigens ein Video produziert: Es zeigt verschneite Berggipfel und die Sonne im Weltraum. Die Bilder stammen von stratosphärischen Ballons, die er zusammen mit seinen Söhnen «aus entlegenen Gebieten der Erde» ins All geschickt habe, schreibt Funk diese Woche dazu.
Das Video ist eine Rückschau auf «zehn glückliche Jahre bei Lonza», wie Funk auf der Internetplattform Linkedin erklärt. Sein Abschiedsgruss ist bislang 25’000-mal angeklickt worden, was deutlich über der Zahl von 15’500 Mitarbeitenden liegt. Der 59-Jährige ist noch bis Januar Chef des Konzerns, der Wirkstoffe für die Pharma-, Bio- und Gesundheitsindustrie sowie klassische Chemieprodukte wie Kunstdünger oder Holzschutzmittel herstellt.
Dies wäre wohl die erste Kündigung eines Konzernchefs in der Schweiz aus Gründen des reinen Arbeitnehmerschutzes. Dem aber ist nicht so. Funk verfolgte einen aggressiven Geschäftskurs und wollte aus Lonza möglichst schnell einen lukrativen reinen Pharmazulieferer machen, wobei ihn auch die Erwartungen der Aktionäre und der um ein Drittel gestiegene Aktienkurs trieben.
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