Wer autistisch ist, ist am liebsten allein, hat keine Gefühle und ist nicht empathisch. «Das stimmt überhaupt nicht», sagt Tanja Chvojan zu diesen Vorurteilen, die sich jedoch hartnäckig halten. «Ich kenne viele Menschen mit Autismus in Beziehungen: verheiratet, mit Kindern, hetero- und homosexuelle… alles Mögliche.»
01:41VideoLiebe und Autismus Aus Radio SRF 1 vom 04.05.2021. abspielenFür Tanja ist es etwas einfacher. «Weil ich diese Signale gelernt habe. Durch meine Mutter und meinen Freundeskreis. Ich konnte mir das merken und kann es auch selber anwenden. Ich schneide mir quasi eine Scheibe «neurotypisch» ab.»
Viele sind einsam, weil sie nicht wissen wie sie auf Leute zugehen sollen. Vielleicht, weil sie schon oft abgeblitzt sind aufgrund ihrer direkten Art. Menschen mit Autismus wissen oft nicht, wie sie das Gegenüber in ein Gespräch involvieren können. Vieles, was andere intuitiv tun, müssen sie erlernen, wie etwa soziale Regeln oder soziale Kompetenzen.
Wo bemerken sie selbst die autistischen Seiten in der Beziehung? Routinen sind wichtig. Philipp muss sein Essen geordnet auf dem Teller haben, Tanja mag abends nicht mehr kuscheln, wenn sie in den Einschlafmodus kommen will. Spontanaktionen im Alltag? Lieber nicht! Menschen mit Autismus brauchen Vorhersehbarkeit, damit sie sich auf Neues einlassen können. Unsicherheit oder unvorhersehbare Situationen können grossen emotionalen Stress auslösen.
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