Das ist eine ideale Kombination, die jede Werbeagentur zum Frohlocken bringt: Auf der einen Seite haben wir den Baumarkt Hornbach, der sich gerne mit origineller Werbung im Gespräch hält, auf der anderen Seite den chinesischen Konzeptkünstler Ai Weiwei, der zwar nicht alles zu Geld, aber immerhin alles zuFür die neueste Werbekampagne von Hornbach hat er Warnwesten mit orangefarbenen Streifen genommen, die in Gruppen von 4, 5 oder 6 Exemplaren mit ihren Reissverschlüssen...
Man kann diese Kunst mit Duchamp vergleichen, der ja auch schon ein Pissoir zu Kunst erklärt hat. Oder mit Beuys, der jeden zum Künstler machen wollte. Man kann wie Ai Weiwei an den reflektierenden Streifen gefallen finden, weil sie für Sicherheit stehen und «damit für eine fundamentale Idee unserer Zivilgesellschaft».
Ai Weiwei hat sich ja kürzlich aus Berlin abgesetzt, weil ihm die Deutschen zu intolerant, ja rassistisch seien. Er lebt jetzt in Cambridge und dirigiert aus dem hoffentlich toleranteren England heraus sein Kunstimperium. Über die Deutschen liess er gestern im Berliner «Tagesspiegel» verlauten: «Sie sind unmenschlich, und sie lieben es, andere Menschen zu erziehen.
Mit Sicherheit hat sich der Künstler an dieser Aktion nicht umsonst beteiligt. Was er sich zahlen liess, darüber schweigen allerdings die Beteiligten vornehm. Weniger sicher ist, ob sich zu Werbezwecken instrumentalisierte Kunst als Spekulationsobjekt eignet. Denn auch wenn der Preis für ein Kunstwerk günstig erscheint: Man muss die 300 oder 500 Franken ja auch zuerst einmal haben.
Der Kapitalismus hat ihm nicht gutgetan.
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