Kultur im Ausnahmezustand: Zwischen Erschöpfung und Inspiration

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Wie geht es den Kulturschaffenden nach bald zwei Jahren im Ausnahmezustand? Die WOZ hat drei Künstler:innen nochmals getroffen, mit denen sie bereits im August 2020 gesprochen hatte.

Seit knapp zwei Jahren findet Kultur in der Schweiz nicht oder nur im Ausnahmezustand statt: Als der Bundesrat am 16. März 2020 schweizweit die «ausserordentliche Lage» ausrief und strenge Coronamassnahmen anordnete, schlossen auch alle Kulturhäuser ihre Tore. Ab Juni konnte wieder Kultur stattfinden, allerdings unter starken Einschränkungen.

«Die letzten zwei Jahre waren recht beschissen – auf unterschiedliche Art und Weise: 2020 sind mir fast alle Projekte ausgefallen, entweder ganz abgesagt oder verschoben. Ich habe ungefähr 17 000 Franken verdient durch meinen Beruf, der Rest waren RAV-Gelder. Das war schwierig – auch wenn die Schweiz zum Glück ein gutes Sozialsystem hat.

Die Frage des Theaters als ‹Ort der Versammlung› treibt mich um. Wird Theater in Zukunft noch so stattfinden wie bisher? Wird das Publikum noch kommen? Ich höre von vielen Leuten, sie hätten aufgehört, in den Ausgang zu gehen. Die Frage ist, weshalb: Ist es die Angst, sich anzustecken? Ist es, weil sie sich daran gewöhnt haben, zu Hause zu bleiben? Oder weil sie verlernt haben, Kultur vor Ort zu konsumieren? Das wäre für uns der Super-GAU.

Ich liebe solche Extremleistungen, und auch das Publikum war glücklich, weil es etwas bekam, von dem es gedacht hatte, dass es gar nicht möglich sei. Absurd war, dass gleichzeitig die Leute im Glühweinzelt um die Ecke dicht gedrängt am Trinken waren. Das durfte man ja. Hätten wir Essen aufgetischt, hätten wir vor viel mehr Publikum spielen können.

Wir haben als Orchester in dieser ganzen Zeit nie Pause gemacht, sondern nonstop geliefert – finanziell war 2020/21 aber die schlechteste Saison seit unserer Gründung im Jahr 2008. Zum Glück konnten wir alle Musiker:innen, die nicht auftreten konnten, mit der durch den Kanton gesprochenen Ausfallentschädigung zu achtzig Prozent entschädigen. Ich weiss von Musiker:innen in England, die ihren Beruf wechseln mussten, das ist hier nicht der Fall.

 

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