Schon auf Seite 8 findet sich ein Satz, dessen Konsequenzen man nicht zu Ende denken darf, wenn man weiterhin gut schlafen will: «Die Menschheit wächst der achten Milliarde entgegen; zwei Milliarden waren es, als ich zur Schule ging.» Wolf Schneider wurde 1925 geboren und hat als Journalist der «Süddeutschen Zeitung» bereits in den 1950er-Jahren auf die fatalen Folgen der Überbevölkerung aufmerksam gemacht.
Dem Plädoyer «Denkt endlich an die Enkel!» ist anzumerken, dass es Wolf Schneider langsam leid ist, immer wieder dasselbe sagen zu müssen: So kann es nicht weitergehen! Auch spürt man den im Stakkato verfassten Sätzen an, dass dem 94-Jährigen nicht mehr viel Zeit bleibt, um auf die in seinen Augen grösste Gefahr für unseren Planeten hinzuweisen.
Ein grosser Teil der sogenannt nachhaltigen Energie werde, so der Autor, dafür eingesetzt, luxuriöse, oft sinnfreie Tätigkeiten zu ermöglichen. Diesen Missstand kritisierten selbst die deutschen Grünen nicht – genauso wenig wie die unbeschränkten Tempolimiten auf einigen Autobahnen. «Denkt endlich an die Enkel!» ist eine Art kompromissloser Weckruf. Auch wenn Schneider die Klimabewegung begrüsst, so lässt er es sich nicht nehmen, auf die Fallstricke aufmerksam zu machen, die dem wohlstandsverwöhnten Denken innewohnen: Moralisch kann man sich auch erheben, wenn man kaum oder gar nicht handelt. Dafür braucht es bloss ein paar Sündenböcke. Radikaler, nicht nur rhetorischer Verzicht auf Luxus und Konsum ist nicht jedermanns Sache.
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