Den Abend des 12. August 2012 wird Coert Fossen nie mehr vergessen. «Um halb elf sass ich am Schreibtisch. Da begann es zu rumpeln. Dann hat es geschüttelt in alle Richtungen. Plötzlich gab es einen Knall, im ganzen Haus krachte es. Ich sass wie paralysiert auf dem Stuhl.» Kaum ebbt das Erdbeben ab, rennt Fossen aus seinem Haus. So stark war bisher noch kein Erdbeben, und es sollte alles verändern.
Das Groningen Gasfeld Box aufklappen Box zuklappen Das Gasfeld von Groningen umfasst eine Fläche von rund 900 Quadradkilometern und gilt als grösstes Gasfeld auf dem Festland in Europa. Seit den 1960er-Jahren wird aus verschiedenen Bohrlöchern Gas aus einer Tiefe von drei bis vier Kilometern gefördert. Als Konsequenz dieser Gasförderung senkt sich der Boden stetig ab um bis zu 70 cm.
Ähnlich tönt es auf der Hauptgasse. «Wir sind aus dem Norden, ruhige Menschen», erklärt ein älterer Mann. «In Amsterdam wäre die ganze Stadt sofort geschlossen worden. Wir sind einfach zu nett.» Die Gasförderung müsse gestoppt werden, sagt Coert Fossen: «Für eine warme Dusche darf die Bevölkerung hier keinen weiteren Gefahren ausgesetzt werden.
Das grosse DilemmaWigboldus bestätigt: «Die Gasförderung muss gestoppt werden.» Doch: Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit gekoppelte Explosion der Gaspreise kommt die Region Groningen mit ihrer Forderung unter Druck. Dieser gipfelte im März in einer Umfrage in der Bevölkerung.
Groningen ist mit seinen 235'000 Einwohnerinnen und Einwohnern die sechstgrösste Stadt der Niederlande. Und auch in Groningen gab es Schäden an Wohnhäusern oder Denkmälern. Im frisch renovierten Rathauses mitten im Stadtzentrum lädt Bürgermeister Koert Schuiling zum Kaffee am grossen Tisch im Sitzungszimmer.
Gasförderung in der Schweiz Box aufklappen Box zuklappen Auch in der Schweiz gibt es Gasfelder, wenn auch deutlich kleinere als in den Niederlanden. Wollte man das Gas fördern, könne es auch hier zu Erdbeben kommen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit klein sei, sagt Geophysiker Stefan Wiemer. «Die Risiken sind eigentlich gut kontrollierbar.» Doch das Beispiel Groningen zeigt: Es braucht fundierte Abklärungen im Vorfeld. Und diese sind teuer.
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