Fremdenfeindlichkeit ist ein weltweites Phänomen, aber wie der Bürgermeister des türkischen Bolu den Rassismus schürt, ist ohnegleichen. Tanju Özcan hat im Rat seiner Stadt und gleichnamigen Provinz nördlich von Ankara soeben durchgesetzt, dass «Ausländer», sprich Flüchtlinge, höhere Abgaben zahlen sollen als Einheimische. Zehnmal so hohe Kosten für Wasser und andere kommunale Gebühren sind geplant.
Das Thema könnte die Opposition rund um die CHP aufnehmen. Die wachsende Fremdenfeindlichkeit bedeutet zugleich Kritik an Staatschef Erdogan. Bisher konnten seine Gegner dem seit fast 20 Jahren regierenden starken Mann mit seinem Mix aus islamistischer und nationalistischer Politik erstaunlich wenig entgegensetzen.
Vor allem die Syrer haben sich vergleichsweise gut integriert und in der Türkei – oft unterbezahlte – Arbeit gefunden, sie sind zu einem für Unternehmer preiswerten Wirtschaftsfaktor geworden. Zudem werden sie durch das Flüchtlingsabkommen mit der Europäischen Union besser geschützt als die anderen Migranten. Doch in letzter Zeit schwindet die Toleranz der Türken.
Sie fanden immer einen Feind, sie waren immer feindselig gegenüber allen Ethnien, anderen Glaubensrichtungen und anderen Lebensstilen. Rassismus wächst in dem Maße, wie Unwissenheit, Primitivismus und Reaktionismus wachsen.
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