Als Yara* den Anruf beendete, war ihr klar � nun ist sie endg�ltig allein auf ihrem Weg nach Europa in ein hoffentlich besseres Leben. Soeben hatte sie ihrem Mann mitgeteilt, dass sie schwanger ist, dass er in ein paar Monaten Vater werde. �Er wollte trotzdem nicht zu mir in die T�rkei kommen. Er sagte, lieber sterbe er im Kampf gegen den IS, als Syrien, seine Heimat, zu verlassen.� Yara war traurig, aber auch entschlossen: �Er will mich nicht und mein Kind will er auch nicht.
Die IS-K�mpfer h�tten die Zivilbev�lkerung terrorisiert, erz�hlt Yara. �Einmal musste ich mitansehen, wie eine Frau erschossen wurde, weil sie ohne Kopftuch vor das Haus trat, um die Aussentoilette aufzusuchen. Wir sind Kurden, wir verschleiern uns eigentlich nicht. Aber der IS zwang uns dazu.� 2015 sei die Situation unertr�glich geworden. �Ich hatte 24 Stunden Angst, vor Flugzeugen, vor Panzern. Ich entschloss mich, in die T�rkei zu fliehen.
Zuerst fuhren wir einen Fluss entlang. Das Boot hatte �berall L�cher. Wir konnten damit nicht auf das offene Meer. Alle haben geschrien, dass wir sterben werden. Der Schlepper sagte, dass uns nichts passieren w�rde. Bei einem Fischerhaus mussten wir warten, zusammengepfercht in einem winzigen Raum. Der Schlepper flickte das Boot, w�hrend uns ein Mann mit einer Pistole bedrohte und uns anschnauzte, ruhig zu sein. Meine Tochter Sina war sehr klein, erst zwei Monate alt.
Ist das nun auch ein Asylgrund?
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