Am Anfang stehen Fake News, vielleicht. «So pocht das Schicksal an die Pforte», soll Beethoven zu den ersten vier Tönen seiner 5. Sinfonie gesagt haben – zu jenem «ta-ta-ta-taaa» also, das zum berühmtesten Motiv der westlichen Musikgeschichte werden sollte.
Interessanter als solche Rätseleien um codierte Botschaften sind aber die vier Töne an sich. Sie sind so ungewöhnlich, dass manche irritiert darauf reagierten: Diesem Thema fehle «die Würde, die der Anfang der Symphonie, meinem Gefühle nach, doch nothwendig haben muss», mäkelte etwa der Komponist Louis Spohr. Und wenn man unter einem würdigen Anfang einen versteht, der auf den ersten Blick sein Potenzial verrät, dann hatte er zweifellos recht.
Das hat nun allerdings nicht nur mit dem Motiv selbst zu tun, sondern auch mit der Aura, die Beethoven schon zu Lebzeiten umgab. Er wurde nie einfach als Tonsetzer verstanden; schon seinen Zeitgenossen war klar, dass da immer etwas «hinter» seinen Noten stand. Spätestens seit seiner 3.
Dieses Bezügeknüpfen kann erhellend sein, es kann auch nerven. «Bei Beethoven muss immer alles etwas bedeuten», beklagte sich der Theologe Karl Barth. Und der Dirigent Arturo Toscanini hat in seiner unvergleichlich trockenen Art bemerkt, für ihn habe der Kopfsatz der «Eroica» weder mit Napoleon noch mit philosophischem Ringen zu tun: «Für mich ist es Allegro con brio.» Also Musik, und basta.
Spätestens mit der Fünften, dem op. 67, war der Musikwelt klar, dass das auch aufführungspraktische Konsequenzen hat. Zuvor waren zumeist die Konzertmeister, also die Geiger am ersten Pult, für die Organisation einer Aufführung zuständig. Nun notierte E.T.A. Hoffmann in seiner berühmten Besprechung der 5.
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