Auf dem wohl bekanntesten Foto, das es von Thierry Baudet gibt, liegt er bäuchlings auf einem Flügel, gekleidet in Jeans und Cowboystiefel, hinter ihm an der Wand dahinter hängt ein Goethe-Porträt. Mit dieser Mischung aus Bildungsbürgertum und Gigolo-Machismus ist der 36-Jährige zu einem der erfolgreichsten Politiker Hollands aufgestiegen. Am Mittwoch ging seine Partei als stärkste aus den Wahlen hervor, sie holte 13 Sitze von 75 im Senat.
Baudet verfolgt das klassische Widerstandsprogramm moderner Rechter: gegen «Masseneinwanderung», gegen «politische Korrektheit» und «linksliberale Eliten», gegen Klimaschutz und Gleichstellung. Neu an ihm ist sein lockeres Auftreten und die gleichzeitige Zurschaustellung seiner Bildung. Baudet hat Recht und Geschichte studiert, in seiner Doktorarbeit verteidigte er den Nationalstaat als einzigen Ort der Demokratie.
Diese Altes-Europa-Romantik mischt Baudet mit EU-Verdammung. Ein «kulturmarxistisches Projekt» schimpft er die europäische Union, «ausgerichtet auf das Führen von Kriegen». Der Kampf gegen die EU machte Baudet bekannt, 2016 provozierte er eine Volksabstimmung gegen das Abkommen zwischen der EU und der Ukraine. Die Wählerinnen unterstützten das Referendum, die Regierung unterschrieb den Vertrag trotzdem, was Baudet noch populärer machte.
Politologen deuten den Triumph der FVD nicht nur als Ausdruck eines wachsenden Nationalismus. Am meisten Wählerinnen schnappte Baudet seinem direkten Konkurrenten weg, dem um 20 Jahre älteren Rechtspopulisten Geert Wilders. Baudet sei auch für Menschen wählbar, die Geert Wilders für zu derb hielten, heisst es. Und seine Lockerheit mache ihn für Jüngere interessant. Baudet jagte aber auch anderen Parteien Stimmen ab.
Experten halten sein Wählerpotenzial für beschränkt. Laut einer Umfrage wollen nur 18 Prozent der Holländerinnen die EU tatsächlich verlassen. Ende Mai kann sich der Shootingstar wieder beweisen, dann stehen Wahlen an – Europawahlen.
Einige haben schon splendid angefangen. Boris Johnson, Christoph Mörgeli ...
Kampf gegen die EU ist wie ein Schuss ins eigene Knie. Sinnvoller wäre, die Energie für eine bessere EU einzusetzen. Nationale Alleingänge sind sinnfreie Rückschritte in Zeiten, die Europa sicher nicht mehr braucht.
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