Einmal in der Woche, am Montagvormittag, kommt Werner Arber ins Biozentrum der Universität Basel, seine frühere Wirkungsstätte. Im achten Stock, wo ein verborgener Lift hochführt, hat der Emeritus noch ein kleines Büro mit einem von Papierstapeln überladenen Schreibtisch. Arber ist dabei, seine Veröffentlichungen für die Universitätsbibliothek und das Staatsarchiv zu sortieren. Keine einfache Aufgabe.
Jetzt führt der rüstige Professor die Besucherin in den angrenzenden Konferenzraum. Das hohe Alter nimmt man dem in Anzug und Krawatte gekleideten Arber nicht ab: aufrechter Gang, weisses volles Haar, Lachfältchen um die Augen, die wach und etwas verschmitzt dreinblicken. Und dennoch: Werner Arber verkörpert ein Stück Wissenschaftsgeschichte, eine bahnbrechende Epoche.
Arber befürwortet klar die Gentechnologie – aber nicht um jeden Preis. Er schliesst zwar nicht aus, zukünftig schwere Erbkrankheiten zu bekämpfen, indem die Keimbahn verändert wird, sodass nachfolgende Generationen ein gesundes statt das Krankheitsgen erben. «Noch sind die Techniken aber nicht sicher», warnt er.
Arber stellt sich im Alter die grossen Fragen. Kann er auch verraten, wie man gesund altert? Dass er sich Zeit seines Lebens intellektuell gefordert hat, ist offensichtlich. Zudem berichtet seine Frau über das gemeinsame Interesse für Kunst. Das Paar habe kaum eine Ausstellung der Fondation Beyeler ausgelassen und besucht regelmässig die Art Basel. Was sonst noch, viel Bewegung? Sportlich sei er nicht, sagt er.
Nein, ein Rezept für ein langes Leben habe er nicht, sagt der Jubilar. Werner Arber nennt es schlicht Glück.
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