US-Präsident Donald Trump gerät in der Ukraine-Affäre stärker unter Druck: Nach Darstellung des geschäftsführenden US-Botschafters in Kiew, William Taylor, hielt Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine zurück, um seinem politischen Rivalen Joe Biden zu schaden.
Trump forderte Taylors Darstellung zufolge, dass der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj öffentlich erklärt, Ermittlungen gegen Bidens Sohn Hunter anzuordnen. Hunter Biden sass bis vergangenen April im Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma, Trump wirft ihm und seinem Vater Korruption vor.
Taylor war bereits von 2006 bis 2009 Botschafter in Kiew gewesen. Im Mai wurde er von Aussenminister Mike Pompeo gefragt, ob er auf den Posten zurückkehren wolle. Zuvor war Botschafterin Masha Yovanovitch abberufen worden - sie erhob deswegen kürzlich bei einer Anhörung schwere Vorwürfe gegen die Trump-Regierung. Taylor machte am Dienstag deutlich, dass er sich die Entscheidung zur Rückkehr nicht leicht gemacht habe.
In früheren Anhörungen zur Ukraine-Affäre waren Textnachrichten unter anderem zwischen Taylor und Sondland öffentlich geworden. In einer davon schrieb Taylor am 8. September, es sei «verrückt», Militärhilfe aus Wahlkampfgründen zurückzuhalten, was Russland zugute käme und das Leben von Ukrainern gefährde. Am Dienstag betonte Taylor, er stehe zu dieser Einschätzung.
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