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ArizonaSchweizer Spanner in US-Einkaufszentrum verhaftet

Ein Schweizer soll auf den Toiletten eines Einkaufszentrums Videos von urinierenden Männern gemacht haben. Als er einen Polizisten filmte, flog er auf.

vro
von
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Ein 54-jähriger Schweizer ist in Glendale im US-Staat Arizona festgenommen worden. Er soll im WC des Einkaufszentrums Arrowhead Männer gefilmt haben, als diese urinierten, berichten US-Medien. Am 10. Februar habe ein Polizist, der gerade nicht im Dienst gewesen sei, auf der Toilette bemerkt, dass eine Videokamera unter der WC-Wand erschienen sei. Er habe sie weggekickt und gewartet, bis der Schweizer die Kabine verlassen habe. Laut dem Polizeibericht hatte der Mann Angst, die Tür zu öffnen. Schliesslich sei er jedoch herausgekommen und sei vom Polizisten und einem Sicherheitsangestellten des Einkaufszentrums bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten worden.

Auf der Videokamera fanden die Beamten Videos von rund 18 Männern beim Urinieren. Eines der Opfer soll unter 15 Jahre alt sein. Die Aufnahmen stammen offenbar alle vom gleichen Einkaufszentrum. Laut dem Polizeirapport waren auf einigen Videos lediglich die Genitalien der Opfer zu sehen.

«Er sagte, er habe eine dumme Entscheidung getroffen»

Der Schweizer ist laut der Polizei jährlich für mehrere Wochen in Arizona zu Besuch. Er besitzt eine Wohnung im Ort Surprise, wie aus dem Polizeirapport hervorgeht. Dort fanden die Ermittler mehrere Speicherkarten, zwei Videokameras, einen Laptop und selbst gebrannte CDs. Das Auto des Schweizers wurde beschlagnahmt. Die Beweise werden nun ausgewertet.

Gegenüber der Polizei habe der Verhaftete angegeben, dass er seine Tat nicht «für eine grosse Sache» gehalten habe, da die Leute, die er gefilmt habe, nichts davon gewusst hätten. Zudem habe er die Opfer nicht gekannt. Er habe angenommen, er werde höchstens verwarnt und dann wieder freigelassen, sollte er erwischt werden. «Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass seine Tat illegal war, sagte er, mir, er habe eine dumme Entscheidung getroffen und er sei selbst dumm», heisst es im Polizeibericht.

Kaution von 75'000 wegen Fluchtgefahr

Als er vernommen wurde, gab der Schweizer laut dem Polizeibericht jedoch zu, dass er etwas Schlechtes getan habe. Erst gab er an, dass dies das erste Mal gewesen sei. Doch später gestand er, dass er dies sowohl in der Schweiz als auch in Arizona bereits zuvor getan hatte. Kinder habe er zuvor jedoch nie gefilmt und er sei auch nicht im Besitz von Kinderpornografie.

Nun muss sich der Schweizer wegen Voyeurismus verantworten. Wegen der Aufnahmen des unter 15-Jährigen wird ihm zudem sexuelle Ausbeutung eines Minderjährigen vorgeworfen. Weil die Ermittler befürchten, dass der Mann nach einer Freilassung in die Schweiz fliehen könnte, wurde eine Kaution von 75'000 Dollar festgelegt.

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