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Die Parteien, Parteipräsidenten und Politikerinnen reagieren auf den angekündigten Rücktritt von Bundesrat Ueli Maurer. Eine Auswahl der Reaktionen.
Am Freitag verkündete SVP-Bundesrat Ueli Maurer seinen Rücktritt per Ende Jahr. Seine Partei spricht in einer Reaktion von einem «überraschenden» Rücktritt, den sie sehr bedauere. Partei-Präsident Marco Chiesa erklärt auf Anfrage von CH Media: «Sowohl auf menschlicher als auch auf politischer Ebene ist Uelis Rücktritt ein Verlust für das Land.» Er bedauere seinen Rücktritt sehr und danke ihm für «sein langjähriges, grosses und unermüdliches Engagement» zu Gunsten des Landes und der Bevölkerung.
«Ueli ist ein bodenständiger Mensch, solide in den Dossiers und äusserst beliebt bei der Bevölkerung, weil er ein bürgernaher Politiker ist», betonte Chiesa. Maurer habe als Bundesrat und davor als Parteipräsident «hervorragende Arbeit für unser Land und die Partei geleistet». Und er sei ein grosser Mehrwert für die SVP, betont der Partei-Präsident: «Seine Persönlichkeit und seine Verbundenheit mit den schweizerischen Werten wie der Unabhängigkeit, der Neutralität und der direkten Demokratie haben ihn zu einem Symbol für viele Menschen in der Schweiz gemacht.»
Überrascht über den Rücktritt zeigte sich auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Er zeigte Verständnis für den Schritt. «Er war 14 Jahre in der Regierung.» Es sei ein Privileg als Bundesrat, den Zeitpunkt für den eigenen Rücktritt zu wählen. Persönlich bedauere er Maurers Rücktritt sehr. Auch Maurers Zürcher Kantonalpartei sagt auf Twitter Danke.
Herzlichen Dank, lieber Ueli, für Deinen immensen Einsatz für unsere Schweiz 👏 Du bist stets auf dem Boden geblieben, warst volksnah und authentisch. Die SVP des Kantons Zürich wünscht Dir alles Gute für alle Deine neuen Herausforderungen! #uelimaurer #svpzh #svpch #dankeueli pic.twitter.com/k6CsbHLwIZ
— SVP Kanton Zürich (@svpzh) September 30, 2022
Für GLP-Präsident Jürg Grossen tritt mit Maurer ein «bemerkenswerter Bundesrat» und «eine echte Persönlichkeit» zurück. Er danke Maurer für den langjährigen Einsatz und wünsche ihm alles Gute als «ganz normaler Ueli», schreibt er auf Twitter. Auch Nationalratspräsidentin Irène Kälin dankt Maurer bereits jetzt «von Herzen für seinen grossen Einsatz für die Schweiz» und die «gute Zusammenarbeit» mit dem Parlament.
FDP-Präsident Thierry Burkart zeigt sich auf Anfrage von CH Media überrascht vom Rücktritt. «Ich habe Verständnis, wenn man sich nach 14 Jahren in der Landesregierung einem anderen Lebensabschnitt widmen möchte», sagte der Aargauer. Für ihn sind die zwei Sitze der SVP unbestritten, da die Partei die grösste Fraktion stellt. «Ich gehe davon aus, dass sich die SVP an die seit Jahren etablierte Usanz hält und zwei Kandidaten präsentieren wird.»
Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran und Bundesrat Maurer pflegen bekanntlich eine gute Beziehung. Entsprechend verabschiedete sie sich auf Twitter von «einfach nur dä Ueli». Sie verstehe, dass er «kei Luscht» mehr habe. Und sie grüble nun, mit wem sie künftig «so vortrefflich streiten» könnte.
Tschau einfach nur dä Ueli. Verstehe, dass Du kei Luscht meh hast. Nun hast du Zeit zum Bücher lesen. Empfehle Gotthelfs Anne Bäbi Jowäger. Mich lässt Du also steuerpolitisch doch alleine und ich grüble, mit wem ich künftig so vortrefflich streiten könnte. Von Herzen: machs guet.
— Jacqueline Badran (@JayBadran) September 30, 2022
Laut Mitte-Präsident Gerhard Pfister könne man von Ueli Maurer halten, was man wolle. «Aber er hatte mehr Qualitäten, als manche Medien zeigen wollten», twitterte er. Für Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (BL) ist Ueli Maurer vor allem menschlich. «Eine Eigenschaft, welche in der Politik immer rarer wird», schreibt sie auf Twitter.
Kritischer sieht das Juso-Präsident Nicola Siegrist: «Mit Ueli Maurer geht endlich der Bundesrat, der sich zwar volksnah gegeben hat, aber ein rechter Hardliner ist, nur Politik für die Reichsten machte und die Verschwörungsszene als Bundesrat unterstützte», twitterte er. Satiriker Viktor Giacobbo, der Maurer gerne parodierte, reagierte ebenfalls auf Twitter. (abi/rwa)
Der Moment, als ich ihm gesagt habe: 6 Jahre nach mir wäre ideal. pic.twitter.com/l9FjRGeoA7
— Viktor Giacobbo (@viktorgiacobbo) September 30, 2022