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Umstrittene Einfuhr Zoll prüft mysteriöse Goldimporte aus Russland

Die aufsehenerregende Lieferung hat einen Marktwert von 194 Millionen Franken (Symbolfoto).

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Der Import von drei Tonnen Gold von russischen Raffinerien in die Schweiz sorgt international für Schlagzeilen. Nun schaltet sich die Zollverwaltung ein und kündigte eine Überprüfung der umstrittenen Goldimporte an. Bis heute ist unklar, wer das Gold eingeführt hat und wo die drei Tonnen geblieben sind.

Am Dienstag hatte der Zoll die Mai-Zahlen zu den In- und Ausfuhren publiziert. Dabei wurde bekannt, dass im Mai drei Tonnen Gold aus Russland via Grossbritannien in die Schweiz eingeführt worden sind. Die Lieferung hat einen Marktwert von 194 Millionen Franken. 

Der Import von Gold aus Russland ist laut den Sanktionsregeln weiterhin erlaubt. Allerdings ist seine Ausfuhr seit dem 7. März verboten, wie der Zoll betont. 

Schweiz ist Drehscheibe im Goldhandel

Der Import der drei Tonnen war zudem die erste Goldeinfuhr aus Russland seit der Invasion in die Ukraine – entsprechend sorgte das Geschäft für Aufsehen. Die Schweiz ist ein wichtiger Umschlagplatz im Goldhandel, rund 40 Prozent des weltweit geförderten Goldes werden hierzulande verarbeitet, der WWF spricht gar von 70 Prozent. 

Aber wer importiert Gold in die Schweiz, wenn man es nicht mehr ausführen kann? Der Verband der Goldhändler und Verarbeiter AFCMP, zu deren 14 Mitgliedern alle namhaften Raffinerien wie Argor Heraeus oder Metalor gehören, erklärte am Donnerstag, dass seine Mitgliedsunternehmen nichts damit zu tun hätten. «Auch wenn die Schweizer Gesetze und Sanktionen keine Goldimporte aus Russland verbieten, betont der AFCMP, dass Gold zweifelhaften Ursprungs keinen Platz in der Schweiz hat», erklärte der Verband. 

Weltlabel entzogen

Die weltweite Branchenvereinigung LBMA (London Bullion Market Association) hatte Gold russischen Ursprungs ebenfalls am 7. März sein Label entzogen, womit es de facto einem Handelsverbot unterliegt.

Es gilt daher als wenig wahrscheinlich, dass ein Unternehmen der Schweizer Uhren- und Schmuckindustrie das Gold eingeführt hat. Denn sollte herauskommen, dass ein Schweizer Hersteller von Luxusuhren russisches Gold verwendet, würde das für die entsprechende Marke einen gehörigen Reputationsschaden bedeuten. 

Waren und Edelmetalle in einem Zollfreilager gelten rechtlich nicht als eingeführt.

Kenner der Goldszene vermuten, dass das Gold möglicherweise von einem privaten Investor als Wertanlage eingebunkert wird. Möglich sei auch, dass das Gold bisher in einem der Schweizer Zollfreilager lag. Denn Waren und Edelmetalle in einem Zollfreilager gelten rechtlich nicht als eingeführt; erst, wenn die Ware das Lager wieder verlässt, gilt sie als importiert und wird vom Zoll erfasst. 

Es könnte also sein, dass die fraglichen drei Tonnen schon vor dem Krieg in die Schweiz kamen und bis Mai in einem Zollfreilager schlummerten. Ist das fragliche Gold vor dem 7. März gefertigt worden, dürften Schweizer Raffinerien und Händler es auch weiterverkaufen oder verarbeiten.

Der Zoll nimmt den Fall nun unter die Lupe. Über die Dauer der Untersuchung machte eine Zollsprecherin keine Angaben.  

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